VON OLIVER GRISS

Klar, die Löwen haben sich in den letzten Wochen bravourös geschlagen - und vor allem als homogene Einheit präsentiert, was die Jubelbilder immer wieder bestätigen. Sie freuen sich zusammen - und sie fluchen auch mal gemeinsam. Selbst der Ausfall von Sascha Mölders wegen einer Gelbsperre konnte beim 3:0-Sieg in Magdeburg überraschend kompensiert werden. Es war der dritte Auswärtssieg in Folge. Dazu kommen noch die meist erzielten Tore (42), die zweitwenigsten Gegentreffer (20) - und die wenigsten Niederlagen (4). Und 14 (!) verschiedene Torschützen. Es ist - nach dem 20. Spieltag - die Bilanz eines Aufsteigers.

Doch die sportliche Kommandobrücke weiß auch: Alles ist nur eine Momentaufnahme. Man steigt nicht im Januar auf. Um auf Strecke mit den besser betuchten Konkurrenten bestehen zu können, wird der TSV 1860 noch einmal nachlegen. Neben Keanu Staude (zuletzt Würzburger Kickers) soll noch ein weiterer Spieler kommen, um nach dem Ausfall von Eckpfeifer Quirin Moll (Kreuzbandriss) die Breite des Kaders zu verstärken - auch weil Trainer Michael Köllner und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel gesehen haben, dass der eigene Nachwuchs zwar ordentlich ist, aber ihm für den engen Aufstiegskampf dann doch die Erfahrung fehlt.

Was wiederum zeigt, die Löwen gehen nicht nur äußerst professionell und mit Weitblick an die Sache heran, sondern sie haben auch Lunte im Aufstiegskampf gerochen und schalten jetzt in den Angriffsmodus mit Blickrichtung Zweite Liga. Natürlich gibt’s mit weiteren Neuzugängen keine Aufstiegsgarantie, aber die Chancen werden deutlich verbessert. Wichtig wird sein, dass sich jeder weiterer Neuzugang nahtlos in die Gruppe eingliedert, um das Projekt “Wir kommen wieder!” nicht zu gefährden.