VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Muss der KFC Uerdingen im Sommer den bitteren Gang in die Regionalliga antreten?

Bei einer Infoveranstaltung am Dienstagabend offenbarte Präsident Mikhail Ponomarev, der sich nach der Saison zurückzieht, dass der potentielle Investor wieder abgesprungen ist. “Please don’t kill me”, sagte der Russe vor den 185 Mitgliedern in einem Online-Meeting und sprach dann das aus, was viele Insider bereits seit Jahren über den ehemaligen Werksklub denken: “Der KFC ist kein attraktives Investment. Was haben wir schon? Eine Drittliga-Lizenz. Das ist alles.”

Sollte die Krefelder bis zum Ende der Saison keinen neuen Geldgeber auftreiben, war’s das mit dem Profifußball. „Dann wird der KFC in der kommenden Saison nicht mehr in der dritten Liga spielen, sondern in der Regionalliga“, erklärte Ponomarev und begründet seine Sichtweise: „Eine Mannschaft, die den Klassenerhalt erkämpfen kann, kostet vier bis fünf Millionen Euro. Wenn man aufsteigen will, werden acht bis neun Millionen Euro benötigt. Vom Fernsehen gibt es eine Million, den Rest zahle derzeit ich. Ich bin aber nur noch bis zum Sommer dabei. Deshalb sollte der KFC, für den Fall, dass kein Investor gefunden wird, in der Regionalliga spielen und gesunde Strukturen schaffen. Mir ist das Wichtigste, dass ich den Verein in gutem Zustand verlasse.“

Der Hauptauslöser für seinen Rückzug: Die Stadt Krefeld hilft dem Klub nicht. “Ich habe immer gesagt, dass ich aufsteigen will und mir wurde immer gesagt, der KFC solle aufsteigen, die Stadt werde das Stadion schon herrichten.” Seit drei Jahren spielt der KFC aber in einer fremden Stadt, derzeit in Düsseldorf. Ponomarevs Fazit: “Die Stadt will nicht, dass der KFC in einer höheren Liga spielt.”