VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

An der Unerfahrenheit der Startelf kann’s nicht liegen, dass der TSV 1860 zuletzt etwas die Spur verlassen hat. Der Altersdurchschnitt der Löwen liegt bei 27,1 Jahren. Damit gehört die Köllner-Elf neben Viktoria Köln (27,7), Saarbrücken und Lübeck (beide 27,3) sowie Rostock (ebenfalls 27,1) zu den ältesten Teams der Dritten Liga.

Und trotzdem merkt man den Löwen an, dass sie ihre Unbekümmertheit des Saisonstarts verloren haben. Aus den letzten sieben Spielen gab’s nur zwei Siege, nach dem 0:0 gegen Uerdingen hat 1860 erstmals die Aufstiegszone verlassen. Eine Momentaufnahme, klar - doch ein Trend ist trotzdem herauszulesen. Der am besten heute im Auswärtsspiel beim SC Verl (19 Uhr, db24-Ticker) gestoppt werden sollte, will man noch länger Höhenluft genießen.

Sind die Löwen aber stressresistent? Michael Köllner: “Verl ist eine Mannschaft, die viel Stress verursacht, uns hoch anlaufen wird.” Heißt übersetzt: Es wird gepresst ohne Ende. Die Verler haben schon die Bayern, Saarbrücken und Duisburg geputzt. Gelingt ihnen das auch gegen die Löwen? Köllner: “Ich mag solche Spiele, wo der Stress hoch ist, wo es flotter zugeht. Wir brauchen uns nicht ins Hemd zu machen. Wir haben auch eine selbstbewusste Mannschaft. Das wird ein hartes und intensives Match.”

PS: Die jüngste Löwen-Startelf aller Zeiten bot übrigens in einem Pflichtspiel Daniel Bierofka in der Saison 2017/2018 auf. Beim 4:0-Sieg im Toto-Pokal am 9. August 2017 in Neuburg war die 1860-Mannschaft im Schnitt 21,7 Jahre alt. Von dieser Startelf ist übrigens keiner mehr beim TSV aktiv. Der damals 18-jährige Lino Tempelmann spielt heute für den SC Freiburg in der Bundesliga…