VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Wenn der TSV 1860 während der Corona-Zeit ins Olympiastadion ausweichen würde, wären viele logistische Probleme automatisch gelöst - und nicht nur der, dass möglichst viele Dauerkarten-Inhaber der 10.200 die Löwen live erleben könnten. Der Traditionsverein aus München-Giesing hat sich aber anders entschieden und krallt sich am limitierten Grünwalder Stadion fest.

Türkgücü München geht einen anderen Weg. Der Drittliga-Aufsteiger sperrt am Samstagnachmittag 15 Jahre nach dem letzten Profispiel in Oberwiesenfeld den Kulttempel wieder auf und trägt sein Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden zeitgleich zum Löwen-Auftritt gegen Lübeck aus. Heute zoomt TG seine Pressekonferenz aus dem altehrwürdigen Olmypiastadion.

Von wegen nicht fußballtauglich! Nach db24-Informationen liegt die mögliche Stadionkapazität des Olympiastadions derzeit bei 55.000 Zuschauern. Theoretisch dürften demnach am Samstag 5500 Fans die Kultstätte besuchen. Der Drittliga-Neuling bietet für dieses Spiel Einzeltickets an, ein Dauerkartenverkauf ist aufgrund der schwierigen Corona-Situation nicht geplant.

Insgesamt acht Spiele will Türkgücü im Kulttempel von 1972 austragen, darunter nach exklusiven db24-Informationen auch das Münchner Stadtderby am Wochenende des 16. April 2021 gegen den TSV 1860. Ob die Türken einen neuen Drittliga-Rekord anpeilen? Noch weiß man nicht, wie im Jahr 2021 Corona bewertet wird…

Der aktuelle Zuschauerrekord in der Dritten Liga steht derzeit jedenfalls bei 50.095. Am 23. Mai 2009 verfolgte diese Massen den 1:0-Sieg der Düsseldorfer Fortuna gegen Werder Bremen 2. Der Kultklub vom Rhein kehrte an diesem Tag in die Zweite Liga zurück.

PS: Die Löwen spielten am 3. April 2005 das letzte Mal im Olympiastadion. Das Zweitligaspiel gegen den 1. FC Köln (mit Lukas Podolski) endete 0:0. Zuschauerzahl: 40.200!