VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel hat empfohlen, über die Abschaffung der 50+1-Regel nachzudenken. “Der deutsche Fußball sollte zumindest diskutieren, Bedingungen und klare Regeln für Investoren festzulegen, bevor die EU-Kommission vollendete Tatsachen schafft”, sagte Grindel der “BamS”.

Der Keller-Vorgänger: “Für die Vereine, die am ehesten Bayern und Dortmund gefährlich werden können, wirken die 50+1-Regeln ohnehin nicht: siehe Leipzig oder Leverkusen. Insofern kommt man um die Debatte nicht herum, ob es nicht geboten ist, Vereinen, die in diese Phalanx einbrechen wollen, die Einbeziehung von Investoren zu erleichtern.”

Jedoch habe Grindel seine Zweifel, dass es in der DFL die Bereitschaft gebe, Mehrheitsbeteiligungen zuzulassen, die in der Bundesliga durch die 50+1-Regel untersagt sind. “Es bleibt ein juristisches Risiko, in einem europäischen Binnenmarkt Investitionszäune um den Wirtschaftsstandort Bundesliga zu ziehen”, sagte Grindel. Der ehemalige DFB-Chef sieht die Gefahr, dass “die Versuche, für mehr Wettbewerbsbalance in der Bundesliga zu sorgen, am Ende nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Top-Klubs auf europäischer Ebene schwächen, aber nicht zu mehr Spannung in der Meisterschaft führen”.

Beim TSV 1860 hält Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik 60 Prozent der Anteile, der Jordanier hat sich seit dem Zwangsabstieg aber mehr oder weniger zurückgezogen. Dennoch verhinderte er in diesem Sommer mit der Bereitstellung eines abrufbaren Sechs-Millionen-Darlehens erneut die Insolvenz.