VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Viele Vereine werden aufgrund der Corona-Krise in finanzielle Schieflage geraten, wenn sie es schon nicht sind. Andreas Rettig, ehemaliger DFL-Boss, hält allerdings wenig davon, dass deswegen die 50+1-Regel im deutschen Fußball kippen muss. Stattdessen wünscht er sich, dass die Klubs belohnt werden sollen, die auf Investoren verzichten - bei der Verteilung der TV-Gelder unter den 36 DFL-Vereinen. “Zu überlegen wäre ein Bonus für die Vereine, die der sportpolitisch gewollten 50+1-Regel Rechnung tragen”, sagte der 57-Jährige im “Kicker”. Diese Clubs sollten besser gestellt werden, “da sie bewusst und aus gesellschaftspolitischer Überzeugung auf Möglichkeiten verzichten, Kapital zu generieren, was sportpolitisch gewollt ist”.

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Umfrage endete am 01.08.2020 23:00 Uhr
Aufsichtsrat
21% (846)
Präsident
20% (776)
Sportdirektor
19% (769)
Lauth? Gar nicht!
16% (625)
Trainerteam
13% (507)
Geschäftsführung
11% (450)

Teilnehmer: 3973

Rettig sieht in der seiner Meinung nach “ungleichen Verteilung” die Gefahr, dass die Clubs zu den Investoren getrieben werden. “Du kriegst immer mehr Geld aus dem Topf, je besser du dich platzierst. Das führt zu dem Rattenrennen, das wir kennen: Du musst mehr Gelder generieren, damit du an diese Fleischtöpfe kommst”, meinte der ehemalige DFL-Manager. Das System treibe einen Club-Manager dazu, “unvernünftige Dinge zu tun”.

Zur Erinnerung: Rettig arbeitete früher für den Werksklub Bayer Leverkusen, aber auch beim FC Augsburg mit Investorengelder.