VON OLIVER GRISS

Nein, Sascha Mölders mag bei 1860 nicht so gern reden. Er ist schließlich für das Tore schießen verantwortlich - und so fiel sein Statement zur Vertragsverlängerung bis 2021 relativ spärlich aus. Besser gesagt, es war genau zwei Sätze kurz: „Ich musste mich zwischen Geld und Liebe entscheiden. Und hier bin ich.“ Mölders hat sich für die Liebe entschieden.

Tatsächlich verzichtete der 35-Jährige als einer der besten Drittliga-Profis (15 Tore, 15 Vorlagen in der Vorsaison) auf nicht wenig Geld. Vom Angebot, das der Torjäger noch vor der Corona-Krise von Geschäftsführer Günther Gorenzel bekommen hatte, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Immerhin konnten sich beide Seiten in den letzten Tagen finanziell annähern - und so wurde am Donnerstag an der Grünwalder Straße das neue Arbeitspapier unterzeichnet. Ein Schritt, der vermutlich für beide Seiten etwas zähneknirschend erfolgt ist.

Dass Familienmensch Mölders auf sein Herz hörte und deswegen Löwe bleibt, ist nicht nur verdient, sondern auch eine Entscheidung der Vernunft auf Klubseite. Dieser Deal stellte nach dem Berzel-Abgang zu Türkgücü auch die Fans wieder ruhig. Sechzig ohne seine Identifikationsfigur - wäre nicht vorstellbar gewesen. Eine Garantie für viele Mölders-Tore in der neuen Saison ist die Unterschrift allerdings auch nicht. Dazu müssten die Löwen dem Ex-Bundesligaspieler auch gutes Personal an die Seite stellen.