VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Dass der Re-Start des deutschen Fußballs in der Gesellschaft äußerst kritisch gesehen wird, missfällt Löwen-Trainer Michael Köllner sehr. “Warum neidet man es den Fußballern, ihren Beruf auszuüben? Ich neide es meinem Nachbarn auch nicht, dass er seinem Beruf nachgehen kann. Der Fußball versucht alle Gesundheitsrisiken zu minimieren. Von dem her hoffe ich, dass auch wir so schnell wie möglich unseren Beruf ausüben können. Das gönne ich jedem Biergarten, jedem Wirtshaus. Wir sind ein tolles Land, aber leider vom Neid zerfressen”, erklärte der 50-Jährige am Donnerstag in der Video-PK von der Grünwalder Straße 114.

Köllner sieht auch keine andere Alternative. “Das ist finanziell alternativlos. Sollen wir alle unseren Beruf einstellen, bis der Impfstoff entwickelt ist und dem Steuerzahler bis dahin mit Kurzarbeit zur Last fallen? Wer soll das am Ende alles bezahlen? Jeder Berufsstand muss Lösungen finden. Ich will nicht, dass es meinen Beruf irgendwann nicht mehr gibt. Wir sind Profifußball - und kein Freizeitfußball.”

…dann können sie nicht mehr mitspielen!

Sollten Klubs wie Jena, Halle oder Münster nicht für den Re-Start bereit sein, hat Köllner nur eine Lösung parat: “Wenn sie das nicht können, bin ich ganz offen: Dann können sie nicht mehr mitspielen. Ich kann auch nicht mit einem Auto fahren, wenn ich mir am Ende den Unterhalt nicht leisten kann. Dann ist das leider dramatisch, aber dann ist das so. Auch wir müssen ohne Zuschauer spielen. Das ist ein starkes Handicap. Auch wir müssen Opfer bringen.”