VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die DFL-Klubs haben das Go der Politik: Ab 9. Mai soll die Bundesliga wieder starten. Kaum vorstellbar, dass die Dritte Liga jetzt noch abgeblasen wird…

Acht Vereine, darunter bis auf Hansa Rostock alle Ost-Klubs, wollen weiterhin den Saison-Abbruch. Verständnis für diese Sichtweise hat 1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel nur bedingt. “Ich verstehe sie aus der Perspektive auf die nächsten drei bis sechs Wochen”, erklärte der Österreicher gegenüber “BILD”: “Aber wenn du eine Führungsposition in einem Klub, einem Wirtschaftsunternehmen der Dritten Liga hast, dann solltest du auch berücksichtigen, was du mit deinen Entscheidungen in den nächsten drei bis sechs Monaten bewirkst. Du kannst jetzt nicht von Haus aus sagen: Wir stellen das Fußballspielen ein. Es weiß keiner, was an Regress-Forderungen auf Vereine und Entscheidungsträger zukommen würde.”

Am Freitag rechnet Gorenzel bei der Tagung des Drittliga-Ausschuss damit, “dass wir Klarheit bekommen, unter welchen Rahmenbedingungen wir Spiele absolvieren können und die Meisterschaft fortgesetzt wird.” Heute könnte es bei einer Video-Konferenz zu einem Annäherungsversuch zwischen den 20 Klubs kommen.

Verständnis zeigt Gorenzel für die Ultras, die keinen Bock auf Geisterspiele haben: “Wir sind permanent im Dialog mit unseren Fans. Es ist doch vollkommen klar, dass Fans keine Fans von Geisterspielen sein können. Aber wenn es die einzige Möglichkeit ist, um auf lange Sicht Profifußall in der Dritten Liga zu gewährleisten, dann muss man das ins Auge fassen.” Und Gorenzel denkt sowieso schon weiter: “Nach den Geisterspielen muss es mittelfristig Gedanken über den zweiten Schritt geben. Wenn ich klare Auflagen habe, wie viele Leute in einen Baumarkt dürfen - warum sollte es nicht möglich sein, 30 Prozent der Fans von normalerweise 15.000 in unser Stadion zu lassen? Unter strikten Einlass-Regeln natürlich.”