VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Wie uneinig sich die Drittliga-Klubs in der Corona-Krise wirklich sind, schreibt die “BILD”. Laut dem Blatt sollen nur 13 der 20 Drittligisten im Rahmen einer internen Abstimmung für Spiele ohne Zuschauer zugestimmt haben. Ein Abbruch der Saison wird demnach nur von einer Minderheit präferiert – Zwickau, Halle und Jena sprachen sich zuletzt dafür aus. Eine endgültige Entscheidung ist am vergangenen Donnerstag bei einer Videokonferenz aller Drittliga-Klubs noch nicht getroffen worden. Möglicher Zeitpunkt für den Restart ist der 16. Mai.

Auffällig: Vor allem die Klubs, die im Abstiegskampf stecken, würden gerne die Saison ohne Wertung ganz abblasen. Stellvertretend für die Ost-Klubs sagte Jenas Geschäftsführer Chris Förster gegenüber der “Ostthüringer Zeitung”: “Geisterspiele bringen höhere Verluste, weil somit das Instrument der Kurzarbeit für uns entfällt und zusätzliche Kosten entstehen.” Jena ist sportlich so gut wie abgestiegen, 16 Punkte fehlen zum Nichtabstiegsplatz. Zuletzt hatte 1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel den Hallescher FC scharf kritisiert, dass der Ost-Klub aus dem Solidarpakt ausschert.

Sollte die Dritte Liga am Ende abgeblasen werden, würde dem TSV 1860 ein Verlust von rund 1,5 Millionen Euro entstehen. Könnten sich die Vereine auf den Geisterspiel-Modus einigen, wäre das Minus bei rund 600.000 Euro deutlich geringer.