VON OLIVER GRISS

Michael Köllner ist ein guter Analytiker. Er kann ein Spiel lesen - und ihm wird dabei zuletzt auch aufgefallen sein, dass seiner Mannschaft in den letzten Partien der Tick Erfahrung gefehlt hat. Insbesondere den beiden Jungspunden Dennis Dressel und Noel Niemann ist anzumerken, dass sie noch nicht so weit sind, wie sie manche schon sehen.

Natürlich: Ihre Unbekümmertheit ist wichtig für den sogenannten Mix eines Kaders, aber um die entscheidenden Punkte zu holen, schaden Erfahrungswerte nicht, insbesondere im stressigen 1860-Umfeld. Beide werden ihren Weg gehen, aber nach vier Unentschieden in Folge ist der Zeitpunkt gekommen, um der Mannschaft einen neuen Impuls zu verpassen. Es steht so viel auf dem Spiel. Zunächst muss der Klassenerhalt vorzeitig eingetütet werden. Deswegen ist das Heimspiel gegen Chemnitz ein Sechs-Punkte-Spiel - auch um den Gegner auf Distanz zu halten.

Köllner hat den großen Vorteil, dass er einen breiten Kader zur Verfügung hat. Spieler wie Quirin Moll, Prince Owusu oder Timo Gebhart standen bislang in der zweiten Reihe - ob Köllner rotiert, um beim Chemnitzer FC für Verwirrung zu sorgen?