VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (FOTO)

In der Rückrunden-Tabelle der Dritten Liga liegt der TSV 1860 aktuell auf Platz drei. Wir haben mit Trainer Michael Köllner über die Punkteteilung in Meppen und den Ausblick auf die nächsten Wochen gesprochen. Das db24-Interview:

db24: Herr Köllner, das 1:1 in Meppen war das 11. Spiel ohne Niederlage hintereinander. Trotzdem wollen wir festhalten, dass die erste Hälfte nicht sehr schön war…

MICHAEL KÖLLNER: Warum wir uns so schwer getan haben, kann ich jetzt ad hoc nicht sagen. Wichtig ist, dass die Mannschaft wieder zurückkommt. Wenn du so eine Anfangsphase wie wir erwischst, kann es dir passieren, dass du mit einem 0:3 oder 0:4 heimfährst. Ich denke schon, dass es gut war, wie sich die Mannschaft nach dem Wechsel reingebissen hat. Ich glaube, wir haben in Meppen mit sechs Systemen gespielt, damit wir am Ende mit einem Punkt heimfahren. Wir sind zufrieden, auch wenn wieder viel mehr möglich gewesen wäre…

Ist das das Ärgerliche, dass 1860 immer wieder leichtfertig Punkte verschenkt?

Was soll Haching sagen? Oder Ingolstadt? Ich denke, du musst einfach konstant punkten. Wir müssen an der Qualität unseres Spiels weiterarbeiten. Das hat man auch in Meppen gesehen. In manchen Bereichen haben wir uns schon verbessert, in anderen Teilen müssen wir noch hart arbeiten. Das ist für mich entscheidend. Wenn wir das hinbekommen, dann punkten wir auch mal in mehreren Reihen.

Jetzt hat 1860 zwei Heimspiele gegen Magdeburg und Chemnitz vor der Brust…

Da erwartet jeder eigentlich sechs Punkte - und dann sind wir am Ende noch vor Duisburg (lacht). Nein, das geht rechnerisch gar nicht. Immer Schritt für Schritt. Wichtig ist die Serie - und das Gefühl für uns selbst zu entwickeln. Die Aussagen von Meppens Trainer Christian Neidhart, dass wir eine gute Körpersprache und Präsenz zeigen, bestätigt unsere Arbeit.

Sie haben nach dem Seitenwechsel Tim Rieder nach monatelanger Verletzungspause ins kalte Wasser reingeworfen - mit ihm drehte sich das Spiel zu Gunsten des TSV 1860 (db24-Note 2).

Ich war nicht überrascht, dass Tim schon so weit ist. Das hat sich bereits letzte Woche im Training angedeutet. Das ist natürlich hart für Quirin Moll, weil er ein ähnlicher Spielertyp ist. Aber wir wollten eine aggressive Balleroberung haben - Tim ist mit meiner Art Fußball zu spielen eher konfrontiert als Quirin. Tim war bis zu seiner Verletzung bei uns ein ganz wichtiger Spieler. Das hat er in Meppen zum Glück wieder unter Beweis gestellt. Er konnte 45 Minuten marschieren.

Herausragend ist seit Wochen ein anderer Löwe - Aaron Berzel. Sehen Sie das ähnlich?

Gegen Mannheim hat er ein bockstarkes Spiel gemacht, der Aaron. Da hat er keinen Fehler gemacht, in Meppen waren schon ein paar dabei. Aber wichtig ist, dass der Laden hält. Wir haben zwar anfangs ein Tor kassiert, aber wir haben 86 Minuten den Laden sauber gehalten - und da gehört Aaron auch dazu.

Weiter Auftrieb dürfte Noel Niemann sein zweites Drittliga-Tor geben…

(lacht): Ich hoffe, er wollte auch da hinschießen. Das Tor war auch dem schlechten Platz geschuldet, sonst wäre der Ball nicht hochgesprungen. Das freut mich für den Noel. Für einen Stürmer ist es immer wichtig, Tore zu machen. Jetzt brauchen wir aber wieder die Tore von Sascha Mölders in den nächsten beiden Heimspielen.

Der hat sich aber in Meppen voll in den Dienst der Mannschaft gestellt - und zeitweise hinten den Ausputzer gegeben…

Sascha ackert vorne und hinten natürlich wie ein Gaul. Wichtig ist er mit seiner Art, dass wir einen präsenten Kapitän auf dem Platz haben - und da geht Sascha immer voran.