VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Dass eine Reaktion auf den Stammtisch-Besuch von Robert Reisinger im Bayerischen Landtag kommen wird, war zu erwarten. Nach Ex-Trainer Daniel Bierofka (“Das ist nicht mein Niveau”), meldet sich nun auch die Investorenseite. Nicht aber Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik reagiert auf Reisingers teilweise merkwürdigen Aussagen, sondern Saki Stimoniaris, seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender der KGaA des TSV 1860. Am Donnerstagnachmittag um 17.04 Uhr verschickte Ismaik-Dolmetscher Mutaz Sabbagh an alle Redaktionen eine Presseerklärung - der Inhalt: Mehr als deutlich. Die Botschaft des VW-Aufsichtsrates im Wortlaut:

Saki Stimoniaris, der Aufsichtsratsvorsitzende der TSV 1860 München GmbH & Co. KGaA, wünscht der Mannschaft vor dem Heimauftakt am kommenden Sonntag gegen Eintracht Braunschweig einen erfolgreichen Start in die restliche Rückrunde der Dritten Liga: “Wir sind sehr glücklich darüber, dass das von Hasan Ismaik spontan finanzierte Trainingslager in La Manga so gut bei der Mannschaft und den Fans angekommen ist. Wie wir aus vielen Gesprächen erfahren haben, ist die Mannschaft gewillt, ihre großartige Serie weiter auszubauen. Wir wünschen ihr dafür viel Herz, Ausdauer und Glück. Die Mannschaft und die sportliche Leitung genießen unser absolutes Vertrauen.”

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Umso mehr verwundert es Stimionaris, dass ausgerechnet Präsident Robert Reisinger kurz vor dem Rückrundenstart die positive Stimmung trübt. “Wir sind sehr irritiert und enttäuscht über die vielen unüberlegten Aussagen von Robert Reisinger. Das ist reine Provokation und eines 1860-Präsidenten nicht würdig. Möglicherweise hat er aber auch eine falsche Wahrnehmungskraft. Ich denke, unsere tollen Fans können seine Worte richtig einschätzen”, sagte der 48-Jährige und ergänzt: “Vom Vereinen ist Robert Reisinger ganz weit entfernt. Er ist kein verantwortungsvoller Präsident, der im Sinne des Vereins handelt. Außerdem wollen wir festhalten, dass keiner der beiden Geschäftsführer vor der Vertragsauflösung mit Daniel Bierofka Kontakt zu Michael Köllner hatte.”

Genießt Präsident Robert Reisinger noch Ihr Vertrauen?

Umfrage endete am 03.02.2020 20:00 Uhr
Nein, das hatte er aber noch nie!
69% (6138)
Ja, absolut!
16% (1417)
Ich habe ihm eine Chance gegeben - aber er enttäuscht mich!
15% (1306)

Teilnehmer: 8861

Zudem seien Reisingers Behauptungen zu den angeblichen Budgetplanungen falsch. Stimoniaris: “Es gibt noch keine finale Entscheidung, wie hoch der Etat am Ende ausfallen wird. Darüber werden wir erst in der nächsten Aufsichtsratssitzung diskutieren. Wir bitten Herrn Reisinger höflichst, sich nicht ins Tagesgeschäft der KGaA einzumischen.”

Explizit stellt Stimoniaris wiederholt heraus, dass der Kurs von Hasan Ismaik der Weg des Zusammenarbeitens ist: “Wir waren immer für ein Miteinander, aber leider verfolgt Herr Reisinger ganz andere Ziele. Wir würden ihm auch dringend empfehlen, sich wieder ausschließlich der Sacharbeit im e.V. zu widmen und den Profifußball nicht als Bühne zu benutzen. Damit schadet er nicht nur beiden Geschäftsführern, sondern in erster Linie auch unserer ersten Mannschaft, die uns alle vereint.”