VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Felix Weber ist seit dem Zwangsabstieg der Kapitän des TSV 1860 - jetzt könnte seine Sonderrolle jedoch in Gefahr sein…

Denn derzeit sieht’s stark danach aus, dass Trainer Michael Köllner beim Rückrunden-Start gegen Eintracht Braunschweig (Sonntag, 13 Uhr, dieblaue24-Liveticker) nicht mit dem Abwehrspieler plant: Bei der Generalprobe im Trainingslager in La Manga gegen eine spanische Arbeitslosen-Auswahl (5:1) gehörte Weber nicht zur ersten Garde, wurde erst nach der Halbzeit eingewechselt. Überzeugen konnte Weber an seinem 25. Geburtstag nicht, im Gegenteil: Er erwischte keinen Sahnetag, sondern leistete sich einige Bolzen. Macht dem Kapitän die neue Entwicklung zu schaffen?

Gesetzt sind derzeit Dennis Erdmann und Aaron Berzel. “Wer nicht liefert, das hat man auch in der Aufstellung gesehen, ist dann hinten dran”, erklärte Köllner: “Ich stelle die Spieler auf, die in beiden Elementen (Spiel und Trainingsarbeit, d. Red.) das Stärkste zeigen. Es sind Nuancen, die in der Viererkette momentan ausschlaggebend sind.” Nuancen, die über Webers mögliche Bank-Zukunft entscheiden. Wichtig sei für Köllner auch das Verhalten auf dem Platz. Zuletzt sei man auch von den Schiedsrichtern informiert worden, dass sie in der Rückrunde härter durchgreifen werden. “Es geht darum”, so Köllner, “Spieler auszusuchen, die uns garantieren, dass wir das Spiel zu elft beenden.”

Auffällig sind Köllners lobende Worte für einen Weber-Rivalen: “Dennis Erdmann übernimmt Verantwortung in dem Laden hinten. Er hört im Training aufmerksam zu. Er versucht auch mit seinem Spiel die Richtung vorzugeben. Das muss die erste Reihe machen. Das freut mich, dass solche Spieler vorangehen.” Erdmann taut immer mehr auf.

Den Mannschaftsrat will Köllner trotz neuer Eindrücke nicht verändern. “Die Mannschaft ist intakt und im Innenleben gut geführt. Da brauche ich nicht eingreifen. So wie ich das übernommen habe, passt das auch”, sagt der 50-Jährige.

Was ihn freut: Die Löwen entwickeln sich weiter und übernehmen immer mehr Führungsaufgaben. “Man merkt auf dem Platz, dass sich auch andere Spieler herauskristallisieren, die vorher vielleicht weniger eine Rolle gespielt haben und jetzt über eine andere Spielweise mehr Bedeutung bekommen oder sich grundsätzlich auch in den Vordergrund gespielt haben”, so Köllner: “Es ist wichtig, dass du viele Häuptlinge auf dem Platz hast.”