VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der TSV 1860 wird die rund 1,4 Millionen Euro aus dem Weigl-Transfer nach Lissabon mit einem konservativen Plan einsetzen und nicht in Aktionismus verfallen. “Das neue Jahr hat aus kaufmännischer Sicht gut begonnen. Warum? Es ist kein Geheimnis, dass wir mehrere Erlöse durch den Weigl-Transfer erzielen konnten”, erklärte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel am Donnerstag in einer Pressekonferenz an der Grünwalder Straße, darunter auch Vize Hans Sitzberger lauschend im Raum.

Gorenzel konkretisiert: “Wir haben mit Michael Scharold, unserem kaufmännischen Geschäftsführer, die Etats geplant. Diese Budgetaufteilung wird in den kommenden Tagen und Wochen mit den Gesellschaftern diskutiert und final festgelegt. Bis dato ist es ein theoretisches Konstrukt. Aber Fakt ist, dass ich in meinem Sportetat von Planungen ausgehen kann, das uns gewisse Handlungsmöglichkeiten in den nächsten Wochen und Monaten zur Verfügung stellt. Wichtig ist, dass wir aus der momentanen Ertrags- und Einnahmesituation immer noch unter dem Etat der Saison 2019/2020 liegen.”

Heißt: Rund 1,4 Millionen Euro aus dem Weigl-Topf reichen nicht aus, um den Kader in den nächsten zwei Jahren so aufzumörteln, dass die Löwen ein ernsthafter Aufstiegskandidat werden und finanziell gegen die großen Klubs anstinken können. Ursprünglich war das Budget für die Spielzeit 20/21 mit 2,4 Millionen Euro kalkuliert, aktuell beträgt es rund drei Millionen Euro.

Eine Verstärkung im Winter wird’s mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit in dieser Transferperiode nicht geben. Gorenzel begründet dies so: “Aus meiner Sicht macht es im Winter nur Sinn, Verpflichtungen vorzunehmen, wenn du eine Kurskorrektur vornehmen musst. Das haben wir schon im Dezember gesagt, dass wir diese Notwendigkeit nicht sehen. Wir haben vollstes Vertrauen in den momentanen Kader - und unsere Zielsetzung bleibt, eine solide Saison zu Ende zu spielen. Wir sind im Soll.” Angesichts der guten Chemie in der Mannschaft mit Sicherheit nicht die schlechteste Lösung. Michael Köllner dazu: “Wir haben auf keiner Position zwingenden Handlungsbedarf, bekommen mit Quirin Moll, Nico Karger und Benjamin Kindsvater drei Spieler zurück, die eigentlich Stammspieler wären. Es ist doch wunderbar, in einer solchen Situation zu sein. Stefan Lex wird auch bald zurückkommen, Tim Rieder ist richtig gut im Plan. Wir sind gut unterwegs.”

Gorenzels wichtigste Botschaft: “Es geht nur gemeinsam. Wenn alle in eine Richtung denken, dann haben wir eine sehr, sehr gute Zukunft vor uns.”