VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Kurz vor dem Jahreswechsel hat sich Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik noch einmal zu Wort gemeldet - wie soll es anders auch sein, auf seinem Facebook-Kanal. Seine Botschaft neben Lob für Daniel Bierofka, Michael Köllner und die hungrige Mannschaft: Weg von der Politik, hin zum Sport. Ismaiks Erklärung im Wortlaut:

Wieder ist ein turbulentes Jahr mit den Löwen vergangen. Ich bewerte 2019 mit einem weinenden, aber auch lachenden Auge. Weinend, weil uns mit Daniel Bierofka der Taktgeber verlassen hat, der den #TSV1860 nach dem fürchterlichen Zwangsabstieg 2017 mehr oder weniger alleine wieder aufgebaut hat. Mit seiner Überzeugungskraft sowie mit seiner Ausstrahlung gewann er für uns Spieler, die unter normalen Umständen nicht zu uns gewechselt wären. Ich wünsche Daniel deswegen nur das Beste auf seinem weiteren Lebens- und Karriereweg. Ich bin mir sicher, dass er eines Tages wieder zu uns zurückkehren wird.
Mit einem lachenden, aber auch glücklichen Auge sehe ich zwei andere Aspekte: Ich freue mich, dass wir mit Michael Köllner einen voll motivierten und sympathischen Trainer gefunden haben, der sich in Rekordzeit bei 1860 eingefügt hat. Was genauso Spass und definitiv Lust auf mehr macht, ist zudem die respektable sportliche Serie der Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten: Eigentlich ging es schon mit dem guten Spiel in Rostock los, das leider unglücklich mit 1:2 verloren wurde. Bereits dort zeichnete sich aus meiner Sicht ab, wozu diese Mannschaft imstande ist. Sie hat Herz, Leidenschaft, Temperament und Biss, wie es sich für echte Löwen gehört. Wenn unsere Mannschaft diesen positiven Flow mit ins neue Jahr nimmt und von größeren Verletzungsausfällen verschont bleibt, dann dürfen wir uns alle auf eine spannende Rückrunde freuen. Richtungsweisend wird sein, wie wir im ersten Spiel nach der Winterpause gegen Braunschweig aus den Startlöchern kommen.

Umso wichtiger ist es für den #TSV1860, dass demnächst die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Dies inkludiert, dass alle wichtigen Leistungsträger über das Saisonende hinaus unbedingt vertraglich gehalten werden müssen. Insbesondere sollte die Geschäftsführung Sascha Mölders ins Gewissen reden, ob er doch noch ein Jahr dranhängen möchte. Ich begrüße eine Vertragsverlängerung mit ihm in jedem Fall. Gleichzeitig wünsche ich mir, dass Mölders nach seinem Karriereende in einer anderen Funktion in den Verein eingebunden wird.

Ein Thema, das uns auch im neuen Jahr wieder begleiten wird, ist die Stadionfrage. Ich bin schon sehr gespannt, welches Ergebnis die Stadt München nach der Oberbürgermeister-Wahl verkünden wird. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Grünwalder Stadion für diese horrende Summe, die im Raum steht, umgebaut wird.

Mein Standpunkt hat sich daher nicht verändert: Liebend gerne würde ich 1860, schon allein aufgrund der Heimatgefühle der treuen Fans, weiter im Grünwalder Stadion sehen. Doch die Machbarkeitsstudie mit nur 18.060 Plätzen lässt mich stark zweifeln, dass unser Verein jemals wieder finanziell stark aufgestellt werden kann. Es sollte im Interesse aller Parteien sein, dass wir die Marke 1860 zukunftsfähig platzieren. Nur so haben wir langfristig eine Chance, als Verein zu wachsen. Davon würde auch der e.V. inklusive seiner vielen Amateurabteilungen profitieren, wenn der Fußball wieder an Klasse zulegt und 60 wieder in höheren Regionen spielt.

Für die nächsten 12 Monate und darüber hinaus wünsche ich mir, dass der Sport bei 1860 wieder mehr in den Mittelpunkt rückt und alle gemeinsam an einem Strang ziehen, zum Wohle dieses stolzen Klubs.
Ich wünsche Euch ein glückliches, gesundes und löwenstarkes neues Jahr.