VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nicht nur aus sportlichen Gründen gibt es beim TSV 1860 nach der 0:4-Demontage in Mannheim einiges aufzuarbeiten (Dennis Erdmann: “Kinderfußball!”), sondern auch das Nicht-Benehmen der eigenen Fans ist wieder Thema an der Grünwalder Straße 114: Die Ultras wollten am Rande des Mannheim-Gastspiels nicht nur eine Massenschlägerei provozieren (db24 berichtete), sondern sie zündeten auch wieder ordentlich Pyro-Technik im Gästeblock. Das Spiel im Carl-Benz-Stadion wurde sogar kurzzeitig unterbrochen.

Geschäftsführer Günther Gorenzel sagte am Dienstag: “Das Thema Pyro ist nicht ein isoliertes Problem von 1860. Es ist einfach so, dass in Teilen der Fanszenen in Deutschland Pyro als Fan-Kult angesehen wird. Es ist verboten, es schadet und zieht Strafen nach sich. Wir wollen Frauen und Kinder im Stadion haben, wir wollen die nächste Fangeneration an den Klub heranführen - da sind solche Aktionen nicht förderlich. Wir waren selbst mit vier Sicherheitskräften in Mannheim vor Ort. Man muss sich Gedanken machen, wohin sich der Fußballsport in Deutschland entwickelt. Das ist ein Gesellschaftsproblem.” Deswegen wenden sich immer mehr neutrale Zuschauer ab.

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#dumm #svwm60

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In der Vorsaison mussten die Löwen 37.050 Euro an Strafen für die Aussetzer ihrer Fans berappen - für die Vorkommnisse in Mannheim dürften wieder 5000 bis 10.000 Euro fällig sein. Gorenzel gab zu, dass der Verein für die Undiszipliniertheiten seiner Anhänger Rücklagen bilden muss: “Mein Appell an die Fans: Stellt den Support in den Mittelpunkt.” Ohne Pyro. Ohne Gewalt.

Auffällig: Die 1860-Fans zündeln lieber auswärts als zu Hause - um den Standort Grünwalder Stadion nicht zu gefährden?