VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Flavio Becca hat den 1. FC Kaiserslautern vor der Insolvenz gerettet und will in den nächsten Jahren 25 Millionen Euro in den viermaligen deutschen Meister stecken. Und: Er will den Drittligisten in den Europapokal zurückführen. “Natürlich ist die Champions League eines unserer Ziele, die wir uns setzen müssen, sonst hätte es keinen Wert, in der 3. Liga in den FCK zu investieren. Aber zuerst müssen wir in die Zweite Liga und in die Bundesliga aufsteigen. Wenn wir das hinkriegen, hätten wir schon viel erreicht”, erklärte der Bau-Milliardär aus Luxemburg gegenüber “SPORT BILD”.

Und wenig überraschend sagt Becca auch: “Ich gehe nicht selbst in den Beirat, möchte aber schon die Kontrolle haben, wofür das Geld ausgegeben wird. Ich werde sicher keinen Blankoscheck ausstellen, wie es beim FCK vielleicht früher der Fall war. Wenn mein Anteilskauf über die Bühne gebracht ist, rede ich mit den Klub-Verantwortlichen, wie es weitergehen kann. Die FCK-Satzung gibt das her.” Dass Becca die gefährliche Beziehung mit dem Kult-Klub aus der Pfalz eingeht, begründet er so: “Natürlich versuche ich, irgendwann eine Rendite zu erzielen. Ich hoffe, darüber hinaus andere Geschäfte in Kaiserslautern machen zu können.”

Die 50+1-Regel sieht Becca verständlicherweise sehr kritisch: “50+1 ist sehr abschreckend. Ich füge mich, schreie nicht wie andere: ‘50+1 muss weg!’ Aber man muss wissen: Landet 50+1 irgendwann vor dem Europäischen Gerichtshof, wird die Regel gekippt. Außerdem braucht die Bundesliga frisches Kapital durch Investoren, wie es sie längst in England, Spanien und Italien gibt. Ich glaube nicht, dass sie sonst international überlebt.”