VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Drei Spieler des TSV 1860 haben sogar Bundesliga-Erfahrung: Sascha Mölders (früher FC Augsburg), Timo Gebhart (u.a. VfB Stuttgart) - und Stefan Lex (FC Ingolstadt). Kein Wunder, dass sich Daniel Bierofka besonders gefreut hat, als der flinke Stürmer am Montag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Es eröffnet dem Trainer eine Alternative mehr. Doch bis es so weit ist, dass Lex 100 Prozent spielfähig ist, könnten noch zwei bis drei Wochen vergehen.

Seit dem 30. April war Stefan Lex verletzt. Bei der Toto-Pokal-Halbfinal-Pleite in Aschaffenburg (2:3) am 30. April hatte sich der 29-Jährige unglücklich bei einem Zweikampf das Syndesmoseband gerissen. Jetzt ist er zurück: “Es ist alles gut verheilt. Ich konnte schon alles mitmachen, habe mich auch nicht gescheut, in die Zweikämpfe zu gehen.” Lex soll in dieser Saison möglicherweise von der Außenbahn ins Sturmzentrum rücken - weil Bierofka die Alternativen im Angriff fehlen. “Ich habe das ja schon gespielt. Je nach Spielanlage könnte das auch funktionieren. Für hohe, weite Bälle bin ich wahrscheinlich nicht der richtige Mann, aber wenn wir über die Tiefe kommen, über Konter, dann ist es sicherlich etwas, das mir entgegenkommen würde.”

So oder so: Lex selbst will sich bei 1860 steigern, nachdem die vergangene Saison eher durchwachsen für ihn gelaufen ist. “Das war zu wechselhaft. Ich war nicht zufrieden, wie es insgesamt gelaufen ist”, erklärte Lex selbstkritisch: “Es waren ordentliche Phasen dabei, aber auch schwierige. Am Anfang habe ich mir schwer getan. Ich möchte, dass meine Leistung konstanter wird.”

Dass das Umfeld des Vereins immer so aufgeregt auf Formschwankungen reagiert, findet er einerseits amüsant, andererseits auch gefährlich: “Wir gewinnen zweimal, dann heißt’s: Wir steigen auf! Dann verlieren wir zweimal und sind dann wieder die größten Deppen. Ein gesundes Mittelmaß wäre am Ende wahrscheinlich gescheiter. Die Erwartungshaltung bei 1860 ist schon etwas Besonderes. Das ist auf der einen Seite schön, weil soviele mitfiebern. Auf der anderen Seite aber auch Druck.”

Dass die Löwen in dieser Saison qualitativ schlechter aufgestellt sind als im Vorjahr, glaubt Lex nicht. “Im Grunde haben wir nicht viele Stammspieler verloren”, sagte er: “Simon Lorenz ist weg und in der Breite haben wir sicherlich etwas eingebüßt. Dafür sind ein paar Junge wie Fabian Greilinger dazugekommen. Ich denke, das ist bei Drittligisten normal. Ich finde, dass wir sicher nicht schlechter besetzt sind als letzte Saison.”