VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Als Timo Gebhart am Freitagabend im Grünwalder Stadion in der 79. Minute eingewechselt wurde, hatte man das Gefühl, am Spielfeldrand stehe der neue Messias der Löwen - so ohrenbetäubend wurde es, als Stadionsprecher Stefan Schneider den Namen des ehemaligen U21-Nationalspielers rief. “Timo Gebhart”, brüllten die Fans. Und fast hätte er der Mann des Spiels werden können, als er keine 60 Sekunden später vor dem Tor auftauchte, aber dann von Münsters Fridolin Wagner unfair beim Torschuss gestoppt wurde. “Ich hatte eine sehr gute Torchance vor dem Sechzehner. Ich hab’ ja einen guten Schuss und ich denke, das wäre die Chance gewesen, das Spiel noch zu gewinnen”, erzählte Gebhart hinterher: “Ich dachte, ich bekomme das Foul.” Die Pfeife des schwachen Schiedsrichters Harm Osmers blieb aber stumm.

Es war eine erste Duftmarke, die Gebhart gesetzt hat. Mit dem früheren Bundesliga-Star des VfB Stuttgart, der von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik finanziert wird, hat der TSV 1860 in der Offensive wieder mehr Möglichkeiten.

Dieses Löwen-Comeback wird Gebhart nicht so schnell vergessen, nachdem er am 5. Mai 2018 bei der Meisterparty in Pipinsried (3:0) seinen letzten Auftritt im Löwen-Trikot hatte. Damals verletzte er sich wenig später im Training, riss sich die Achillessehne an. Jetzt ist er wieder fit. “Man darf aber nicht vergessen, dass ich vor diesem Spiel erst drei, viermal mit der Mannschaft trainiert habe”, erklärte der 30-Jährige und verspricht: “Je länger ich mit der Mannschaft trainiere, desto besser wird es.” Schon am kommenden Samstag in Braunschweig (14 Uhr) könnte Gebhart zu einem längeren Einsatz kommen: “Ich freue mich schon so krass auf diese Woche. Ich habe richtig Bock.” Die Fans auch, denn sie haben ihren verlorenen Sohn endlich zurück.