VON OLIVER GRISS UND BONGARTS (FOTO)

Noch 17 Tage bis zur Mitgliederversammlung am 30. Juni im Zenith: Wie geht es weiter beim TSV 1860? Der Traditionsklub aus München-Giesing ist der einzige Drittliga-Verein, der noch keine neuen Spieler verpflichtet hat, während die Konkurrenz ein beispieloses Wettrüsten veranstaltet.

Viele Löwen-Legenden sind seit Monaten in großer Sorge. Auch Kult-Stürmer Peter Pacult. Der Aufstiegsheld von 1994 hofft, dass die Mitglieder endlich aufstehen und zur Versammlung am 30. Juni in die Konzerthalle “Zenith” pilgern und dort ein Zeichen gegen den aktuellen Vereinskurs setzen. “Ich kann nur an die Mitglieder appellieren: Geht bitte alle zu dieser Mitgliederversammlung und handelt im Interesse von 1860”, erklärte der 59-jährige Österreicher zuletzt im exklusiven db24-Interview: “Die echten Löwen-Fans dürfen nicht zulassen, dass der Verein unterwandert wird. Sie dürfen nicht nur im Internet oder am Biertisch kritisieren, sondern müssen jetzt zur Wahl gehen und das völlig egal, ob sie 100, 200 oder 300 Kilometer von München entfernt wohnen. Sie haben die Zukunft von 1860 in der Hand.” 17.000 von 24.000 Mitgliedern sind stimmberechtigt. Vor allem ist auch die ARGE gefragt, doch selbst da gehen die Meinungen mittlerweile auseinander.

Gehen Sie am 30. Juni zur 1860-Mitgliederversammlung?

Umfrage endete am 22.06.2019 21:00 Uhr
Nein, ich bin leider kein Mitglied!
53% (1514)
Ja, ich war noch nie bei einer MV, aber jetzt muss ich ein Zeichen setzen!
17% (470)
Ja, selbstverständlich!
17% (469)
Nein, ich bin beruflich/privat verhindert!
13% (379)

Teilnehmer: 2832

Was Pacult vor allem schockt: Die nie endenden Grabenkämpfe an der Grünwalder Straße - und das alles nur wegen eines Stadions, das längst der Stadt München gehört und das sich der TSV 1860 mit dem FC Bayern II und ab Januar mit Türk Gücü München teilen muss. “Was mir am meisten Angst bereitet: Die Grünwalder Stadion-Fraktion ist noch immer aktiv. Sie hat schon zu meiner Zeit immer für Ärger gesorgt, Präsident Wildmoser wurde immer attackiert. Damals war diese Bewegung klein, jetzt hat sie das Sagen bei 1860. Bei denen ist die Zeit stehengeblieben. Ich frage mich ernsthaft: Warum haben die normalen Fans bei 1860 es zugelassen, dass solche Stadion-Aktivisten an die Macht kommen?”, erklärte Pacult in seinem Hilferuf: “Mich hat es schon damals tierisch genervt, als ich noch Spieler war, dass diesen Menschen das Stadion wichtiger war als der Sport. Mit dem Grünwalder Stadion wird 1860 nie Geld verdienen können. Nicht mit 15.000 Fans, und auch nicht mit 20.000 Zuschauer. Das ist der Untergang für 1860, aber das scheint diesen Leuten Wurst zu sein. Diese Denkweise macht mir Angst! Sie boykottieren alles. Damals war das eine Minderheit, jetzt bestimmen sie den Verein, besetzen alle wichtigen Positionen in der Schaltzentrale - da stimmt doch was nicht…”

Ergo: Pacult hat tierische Angst um seine Löwen.