VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der TSV 1860 am Scheideweg: Kein Geld. Kein Zusammenhalt. Keine Perspektive. In unserer Rubrik “Sechzig - wie lange noch?” wollen wir von den db24-Lesern wissen, wie sie mit dem Leid der Löwen umgehen. Seit unserem Aufruf am Donnerstagnachmittag haben uns unzählige Emails erreicht. Auch Sebastian Geisler (Bocholter Löwe) hat uns geschrieben. Sein Kommentar:

Ich komme aus Nordrhein-Westfalen und bin seit über 25 Jahren Fan der Löwen, es muss so ungefähr um den Bundesliga Aufstieg gewesen sein. Heutzutage würde man “Erfolgsfan” sagen. Vom Taschengeld hatte ich damals sogar das Löwenmagazin abonniert, denn Informationen über die Löwen zu bekommen, war ja nicht so einfach. ABER, das soll ja nicht das Thema sein. Das Thema ist ja die “allgemeine Lage der Löwen”. Und die ist meiner Meinung nach mehr hoffnungslos statt nur noch ernst. Denn wir sind auf dem besten Weg, ins Tal der Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Der schwarze Freitag vor zwei Jahren, nachdem die Löwen verdient abgestiegen waren, auch wenn es hart klingt, hat die letzte Phase des Sterbens der Löwen eingeleitet. Zwei verhärtete Fronten, die sich keinen Zentimeter mehr auf einander zu bewegen wollen, und ein derzeitiger Präsident, der durch seine Aussagen, sein Verhalten die ganze Sache nicht wesentlich einfacher gestaltet. Es wäre jetzt zu einfach zu sagen, Robert Reisinger trägt die alleinige Schuld daran. Natürlich, was in den letzten Monaten seitens des Präsidiums so passiert, trägt seine Handschrift.

Und ich möchte natürlich auch nicht Hasan Ismaik schützen und sagen, er hat alles richtig gemacht. Aber Teile seiner Reaktionen zur Blockadehaltung kann man auch verstehen. Wenn man Jahr für Jahr Geld hineinpumpt und nichts Zählbares dabei heraus kommt, würde man auf Dauer auch ziemlich schlechte Laune haben. Aber das wurde ja schon lange genug durchgekaut und ich schweife zu sehr ab. Zusammengefasst für diesen Bereich, das derzeitige Präsidium möchte den Investor durch sein Verhalten (meiner Ansicht nach) dazu bewegen, seine Anteile zu verkaufen. Doch scheint der Plan nicht aufzugehen, da der Investor insgeheim das Projekt unter derzeitigen Voraussetzungen abgeschrieben und seinen Verlust angeschrieben hat.

Nun zum Thema Bedeutungslosigkeit: Wenn grundsätzlich keine Perspektive im Verein mehr zu erkennen ist, dann reihen wir uns hinter Namen wie Rot Weiss Essen, Alemannia Aachen, 1.FC Saarbrücken ein. Große Namen aus der Vergangenheit, mehr aber auch nicht.

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