VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Michael Scharold (38) steht schwer unter Druck beim TSV 1860. Der junge Finanz-Geschäftsführer hatte zuletzt zugegeben, dass er falsch kalkuliert habe und die Verantwortung für dieses Missgeschick übernehme. Durch Scharolds Fehlplanung ist die sportliche Kommandobrücke - Stand jetzt - handlungsunfähig, u.a. ist die Finanzspritze von Hasan Ismaik in Höhe von zwei Millionen Euro, die der Mehrheitsgesellschafter im vergangenen Sommer nach dem Drittliga-Aufstieg gewährt hat, schon aufgebraucht. Eine Finanzpolitik, die Ismaiks eingefahrene Meinung einmal mehr bestätigen wird: Bei 1860 können sie nicht mit Geld umgehen.

Doch jetzt muss 50+1-Geschäftsführer Scharold liefern und Kohle für die Löwen einsammeln. Während die anderen Drittliga-Klubs sich im Shopping-Modus befinden, kann 1860 auf dem Transfermarkt derweil nicht aktiv werden. Und je länger die Löwen warten, desto unwahrscheinlicher wird, dass am Ende erklärte Wunschspieler verpflichtet werden können. Zuletzt hatte Scharold zwei Neuzugänge versprochen.

Gestern führte Scharold ein Gespräch mit Hauptsponsor “Die Bayerische”. Ob man aber zu einer zufriedenstellenden Lösung kam, ist bislang nicht bekannt. Normalerweise ist der Neuperlacher Versicherer schnell im Versenden von Presseerklärungen. An was hakt es noch? Nach db24-Informationen stand in den letzten Tagen im Raum, dass die Bayerische die Namensrechte für das NLZ des TSV 1860 für rund 300.000 Euro übernehmen will.

Die MV des TSV 1860 steigt am 30. Juni: Werden Sie das Präsidium Reisinger wieder wählen?

Umfrage endete am 03.06.2019 16:00 Uhr
Klar und deutlich: Nein!
46% (3224)
Ich bin leider kein Mitglied!
28% (2016)
Ja, Reisinger & Co. machen einen unaufgeregten Job! Das gefällt mir!
14% (1014)
Nein! Ich wollte eigentlich nicht zur MV, aber jetzt gehe ich hin!
12% (830)

Teilnehmer: 7084

Das Problem ist: 1860 ist derzeit alles andere als in einer guten Verhandlungsposition mit dem Hauptsponsor, von dem der Klub ein mit 3,5 Prozent verzinstes Zwei-Millionen-Darlehen aktivieren musste, um zu überleben.

Und nicht nur das: Nach db24-Informationen überlegen andere langjährige Sponsoren, die Zusammenarbeit mit dem Drittligisten zu beenden. Aus dem 1860-Sponsorenpool ist zu hören, dass man alles andere als erfreut über die wirre Außendarstellung der Löwen ist.

Leidtragender des eingeschlagenen Konsolidierungskurses ist 1860-Ikone Daniel Bierofka: Ohne weitere finanzielle Mittel würde er ein Himmelfahrtskommando an der Grünwalder Straße eingehen und deswegen ist es nur allzu verständlich, dass der Ex-Nationalspieler sich noch immer nicht entschieden hat, weiter zu machen.

Wie lange lässt Bierofka noch mit sich spielen?