VON OLIVER GRISS UND RENATE FEIL (MIS)

Der “Wochenanzeiger”, die langjährige Hauspostille des e.V., schreibt über die Finanzkrise beim TSV 1860 heute folgendes: “Berauscht von ihrer erfolgreichen Finanzakquise legten die sportlich Verantwortlichen eine Kulanz beim Budgetieren an den Tag, die nicht ganz der vereinbarten Linie entsprach. Jedenfalls ist nun das Geld bereits alle, das mutmaßlich für zwei Saisons gedacht war. Man war wohl davon ausgegangen, die Sache würde sich im Folgejahr schon irgendwie regeln. Das tat sie nicht.”

Heißt im Klartext: Wochenanzeiger-Reporter Alfons Seeler, dessen Namen im wirklichen Leben Ralph Drechsel lautet, sieht in Günther Gorenzel und Daniel Bierofka offenbar die Hauptschuldigen für die derzeitige Handlungsunfähigkeit des TSV 1860, was natürlich ein kompletter Nonsens ist. Schließlich führte bis zum 31. Januar 2019 der von Präsident Robert Reisinger eingesetzte 50+1-Geschäftsführer Michael Scharold alleine die Geschäfte an der Grünwalder Straße 114. Was man dazu auch wissen muss: Der Aufsichtsrat, dem der Unternehmensberater aus Kirchheim bis Ende Januar ebenfalls angehörte, musste alle Transfers genehmigen. Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik hatte für zwei Spielzeiten zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Schon nach sechs Monaten waren 1,5 Millionen Euro allerdings verbraucht.

Wer hat sich also verrechnet beim TSV 1860?

Am Donnerstagnachmittag will sich Finanz-Geschäftsführer Michael Scharold der Presse stellen. Ob der Bad Endorfer dann endlich Licht ins Dunkeln bringt - auch zu der Frage, warum 1860 trotz eines 10-Millionen-Umsatzes nur drei Millionen Euro für die Mannschaft zur Verfügung hat? Was zudem nicht vergessen werden darf: Die Löwen haben selbst in der Regionalliga Bayern ein Minus von über 1,6 Millionen Euro angesammelt - und das obwohl die ewige Ausrede der hohen Kosten der Allianz Arena jetzt nicht mehr als Alibi gilt.

Wer ist wichtiger für 1860?

Umfrage endete am 05.06.2019 08:00 Uhr
Bierofka/Gorenzel
91% (4897)
Präsidium Reisinger
9% (472)

Teilnehmer: 5369

Nach db24-Informationen ist die Miete für altehrwürdige Grünwalder Stadion sowie alle Nebengeräusche für die Betreibung (u.a. 500.000 Euro für den MVV) ein hoher Kostenfaktor.