VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Die Zeiten, dass sich Hasan Ismaik von der Vereinsseite provozieren lässt, sind lange vorbei. Am Samstagabend, kurz nach dem furiosen 3:2-Endspurt-Sieg über Fortuna Köln, der der Schlüssel zum Klassenerhalt war, meldete sich der Mehrheitsgesellschafter aus Abu Dhabi auf seinem Facebook-Kanal zu Wort. “Dieser 3:2-Sieg über Fortuna Köln war eine starke Reaktion auf die letzten Wochen. Zum richtigen Zeitpunkt hat die Mannschaft in einer Drucksituation ihr wahres Gesicht gezeigt und den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. Angesichts der personellen Sorgen war das ein Kraftakt”, lobte Ismaik den herausragenden Charakter der Löwen 2019: “Ich bedanke mich bei der Mannschaft und dem Trainerteam um Daniel Bierofka, dass uns eine Wiederholung von 2017 erspart geblieben ist.”

Was er wohl meint? Eine Variante: Ismaik fühlte sich vermutlich an den Zwangsabstieg vor zwei Jahren erinnert, der aus seiner Sicht provoziert war und im Hintergrund alles dafür getan wurde, dass es unruhig an der Grünwalder Straße zuging. Auch in den letzten Wochen gab es zu diesem Chaos viele Parallelen. Freilich: Die Führungsriege um Präsident Robert Reisinger hat eine andere Meinung - nach dem Motto: Ismaik hat uns 2017 absichtlich absaufen lassen und die Millionen nicht überwiesen.

Ein Loblied singt Ismaik auch auf die Löwen-Fans und bedankt sich für die Unterstützung über die gesamte Spielzeit: “An dieser Stelle will ich mich aber auch bei allen Fans des TSV 1860 für ihre Treue und ihren wunderbaren Rückhalt bedanken. Die Leidensfähigkeit und Standhaftigkeit der eigenen Anhänger zeichnet diesen Verein seit Jahrzehnten aus. Für mich sind allerdings nicht nur ausschließlich die zahlenden Mitglieder wichtig, sondern alle Löwen-Fans, die tagtäglich unseren Verein weit über die Grenzen Deutschlands hinaus repräsentieren.” Die Message: Ismaik macht keine Unterschiede zwischen Mitglied und “normale” Fans. Ein gutes Zeichen.