VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (MIS)

Noch auf dem Busparkplatz vor dem Eintracht-Stadion zeigte Pressesprecher Rainer Kmeth auf seinem Handy 1860-Lama Efkan Bekiroglu (23) in Video-Sequenzen die Momente der Unbeherrschtheit, als der Neuzugang aus Augsburg mit dem Schlusspfiff Braunschweigs Benjamin Kessel anspuckte - und damit nicht nur sich selbst schadete, sondern den weiteren Erfolg der Mannschaft gefährdet. Es ist davon auszugehen, dass das DFB-Sportgericht den begabten Deutsch-Türke die nächsten Wochen aus dem Verkehr ziehen wird. Auch über eine interne Geldstrafe wird diskutiert. “Ich habe nach dem Spiel deutliche Worte an ihn gerichtet, wie er sich bei 1860 zu verhalten hat”, erklärte Trainer Daniel Bierofka und ergänzte: “Man darf jetzt aber nicht den Stab über den Jungen brechen. Er ist noch jung, er darf das nie wieder machen. Bei mir wird er das auch nie wieder machen, das weiß er auch. Das war eine Kurzschlußreaktion. Er darf sich nicht provozieren lassen. Deswegen werden wir ihn jetzt nicht komplett zerstören. Das hat er auch nicht verdient.”

Nichtsdestotrotz geht Bierofka davon aus, dass er die nächsten Wochen ohne seinen Schlüsselspieler bestreiten muss. Das ist besonders bitter, zumal Bekiroglu einer der wenigen Akteure bei 1860 ist, die den öffnenden Pass spielen können. Beim nächsten Auftritt in Großaspach (Montag, 19 Uhr) wird den Löwen neben Bekiroglu auch Prince Owusu fehlen. Die Leihgabe aus Bielefeld sah bereits seine 5. Gelbe Karte.