VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der TSV 1860 hat die Konsequenzen aus dem Pyro-Exzess gegen Hansa Rostock gezogen und die aktive Fanszene mit einem Verbot belegt. Nach exklusiven dieblaue24-Informationen wurden die Ultras vom Verein informiert, dass sie für die nächsten beiden Heimspiele im Grünwalder Stadion gegen Haching (heute) und Meppen (23. März) keine Trommeln und Schwenkfahnen verwenden dürfen. Es gab vor der Drittliga-Saison einen klaren Verhaltenskatalog für die eigenen Fans, dem sich gegen die Hanseaten widersetzt worden ist. Besonders bitter: Hochrangige Politiker aus der Stadt saßen bei diesem Spiel auf der Tribüne. Nicht die beste Werbung für den Ausbau der Kultstätte.

Ist das Verbot für die Westkurve richtig?

Umfrage endete am 26.03.2019 14:00 Uhr
Ja, absolut!
66% (1825)
Nein, finde ich total überzogen!
34% (951)

Teilnehmer: 2776

Die Reaktion der Ultras folgt prompt: “Aufgrund des Verbots der Trommeln und Schwenkfahnen haben wir uns dazu entschlossen, bei den beiden betroffenen Spielen gegen Haching und Meppen auf sämtliche Fanmateralien zu verzichten. Es werden somit auch keine Vorsänger auf dem Zaun stehen und keine Zaunfahnen am Zaun hängen. Mit diesem Schritt möchten wir den Verantwortlichen klipp und klar zeigen, dass wir nicht alles hinnehmen und unsere Fanmateralien unverhandelbar sind”, erklärten die “Münchner Löwen” in einer internen Rundmail.

Und weiter: “Wir hoffen auf die Unterstützung aller Fanclubs bei diesem Schritt - unabhängig von deren Meinung zur Pyroshow. Hängt Eure Zaunfahnen also heute und zum nächsten Heimspiel nicht auf und zeigt Euch mit dieser Geste solidarisch. Hinterherschicken möchten wir, dass Pyrotechnik für uns seit vielen Jahren ein gern genutztes optisches Stilmittel darstellt und kein Gewaltakt ist, wie es in den Medien immer kommuniziert wird! Pyrotechnik steht fast ausschließlich aufgrund der Geldstrafen in der Kritik, die der DFB wahllos willkürlich und unterschiedlich bewertet verhängt und damit gerade Vereinen, die keine Millionen in der Portokasse vorweisen können, sukzessive das Wasser abgräbt. Wir möchten erreichen, dass bei den Vereinen ein Umdenken stattfindet und sich auch unser Verein - selbst wenn der Verband vielleicht anderer Meinung ist - hinter die eigenen Fans stellt. Die Fans sind das Faustpfand des TSV 1860. Ohne seine Fans wäre der Verein nicht das, was er ist! Dennoch werden wir unsere Löwen bei den beiden Spielen lautstark im Kampf um den Klassenerhalt unterstützen!”