VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Der TSV 1860 wird heute auch die Lizenz für die Zweite Liga einreichen - das hat Geschäftsführer Günther Gorenzel in einer Presserunde am Mittwoch an der Grünwalder Straße verraten. Klar, die Löwen sind nicht größenwahnsinnig. Dieser Schritt darf als reine Vorsichtsmaßnahme beziehungsweise Pflichtnummer gesehen werden, schließlich beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz drei immer noch acht Punkte. Doch auch die Löwen wissen: Im Fußball kann es sehr schnell gehen, vor allem dann, wenn Daniel Bierofka nach dem seit gestern Abend beendetem Trainer-Lehrgang in Hennef jetzt richtig los geht…

db24 hakte bei Gorenzel nach: Wie kann 1860 die Zweitliga-Lizenz einreichen - obwohl das Grünwalder Stadion nicht den Ansprüchen der DFL genügt? “Das liegt nicht in meinem Zuständigkeitsbereich”, sagte Gorenzel und verwies auf Michael Scharold, den Geschäftsführer für die Finanzen. Und der Bad Endorfer war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er will laut Pressesprecher Rainer Kmeth erst in den nächsten Wochen darüber reden - wenn die “Aufstiegsgefahr” gebannt ist?

Fakt ist: Stand jetzt würde TSV 1860 mit ziemlicher Sicherheit für das Grünwalder Stadion auch KEINE Sondergenehmigung bekommen. Für diesen Schritt benötigt man immer fixe Umbaupläne. Mit welchem Stadion plant 1860 also für die Zweite Liga?

Wie schwer es ist, die Auflagen einzuhalten, erfährt gerade der KSC. Der badische Traditionsklub bekommt in der mehr als zweijährigen Umbauphase des Wildparkstadions nur eine der beiden Behelfstribünen überdacht. Die Lizenzierungsregeln schreiben nach KSC-Angaben jedoch eine gesamte Überdachung vor. Der aktuelle Tabellenzweite muss nun bei seinem Lizenzantrag auf eine Ausnahmeregelung hoffen.