VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Das Umfeld an der Grünwalder Straße ist bekanntlich seit Jahren hochexplosiv - jetzt zieht Sportchef Günther Gorenzel endgültig die Notbremse und verbittet sich in Zukunft Fragen der Münchner Abendzeitung.

Der Auslöser: Eine konstruierte AZ-Geschichte am gestrigen Dienstag, die implizieren sollte, dass es einen Machtkampf zwischen Gorenzel und Präsident Robert Reisinger gäbe. “Das ist alles Wahnsinn. Es wurde versucht mit einer Schlagzeile samt einem Foto einen Keil zwischen den Präsidenten und mich hineinzutreiben, wozu es null Grundlage gibt. Dagegen wehre ich mich. Zwischen Reisinger und mir ist alles gut”, erklärte Gorenzel m Mittwoch: “Wenn ich nicht sofort eingeschritten wäre, wäre das für die Zusammenarbeit zwischen dem Präsidenten und mir nicht förderlich gewesen.” Und womöglich wäre anschließend sein Geschäftsführer-Vertrag im Müll gelandet.

Deswegen hatte der Österreicher am Dienstagnachmittag mit der Chefredaktion der Abendzeitung telefoniert und seine Standpunkte zum wiederholten Male erklärt, dass er mit kritischem Journalismus leben könne, nicht aber, wenn von einer Seite bewusst Unwahrkeiten gestreut werden.

Der TSV 1860 (und auch die Spieler) werden bis auf Weiteres mit der AZ nicht mehr reden - so die klare Botschaft von Gorenzel, der auf die Frage von AZ-Reporter Matthias Eicher in der Pressekonferenz am Mittwochmittag nicht einging.

Einen ähnlichen Fall gab es bereits kurz vor dem Zweitliga-Abstieg mit der “BILD”-Zeitung. Der Verein hatte sich im Frühjahr 2017 über die Berichterstattung des Springer-Verlags beschwert - daraufhin wurde Hasan Ismaik als angeblicher Initiator an den Pranger gestellt. Die Medien überschlugen sich damals, u.a. schaltete sich der Journalistenverband ein.