VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Im Schiedsgerichts-Verfahren um die geplante Übernahme von Hannover 96 rechnet Präsident Martin Kind mit einer baldigen Klärung - das Ergebnis wird auch für den TSV 1860 sehr interessant sein. “Wir haben eine Chance, noch im Februar zu einer Entscheidung zu kommen”, erklärte Kind beim Neujahrsempfang seines Klubs am Montag. Wird sein Einspruch abgelehnt, wird Kind vor Gericht gegen die 50+1-Regel klagen. Das Papier ist längst vorbereitet.

Der Hörgeräte-Unternehmer kritisierte in diesem Zusammenhang den grundsätzlichen Umgang der DFL mit der Regel, die den Einstieg eines Investors bei einem deutschen Proficlub erschweren soll. Zwischen der ersten gerichtlichen Bestätigung der 50+1-Regel im Jahr 2011 und der Einschaltung des Bundeskartellamts im Sommer 2018 habe die DFL “nichts unternommen”, sagte Kind. “Wenn man dort verantwortungsvoll gehandelt hätte, hätte man diese sieben Jahre nutzen können.”

Nun ist die DFL schon selbst aktiv geworden: Im vergangenen Jahr hat sie das Bundeskartellamt eingeschaltet, um die Rechtmäßigkeit der 50+1-Regel überprüfen zu lassen. Das Kartellamt bat mittlerweile jeden Verein der Ersten und Zweiten Liga um eine Stellungnahme zu dem Thema.