VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Bei den Löwen hat sich in den letzten Tagen Erstaunliches zugetragen: Der Boulevard hatte von einem Wintertransfer-Verbot, Punktabzug und sogar von Lizenzentzug geschrieben. Geschäftsführer Michael Scharold und Präsident Robert Reisinger, die rechtzeitig mit einem klaren Statement den Riegel für diese wilden Spekulationen hätten vorschieben können, schwiegen zur Überraschung vieler Löwenfreunde. Jetzt kann man natürlich behaupten, dass beide zu internen Vorgängen einer Verschwiegenheitspflicht unterworfen sind, jedoch hätte der TSV 1860 mit klaren Aussagen in der Öffentlichkeit rechtzeitig Schaden von der Fußballfirma abwenden können. Dies ist nicht passiert.

Und so musste am Samstagnachmittag wieder Sportchef Günther Gorenzel herhalten. Am Rande des mageren 0:0 bei Fortuna Köln bezog er Stellung zu diesen unangenehmen Themen. “Aus unserer Sicht sind das alles Spekulationen, die ganz bewusst durch die Medien getrieben werden. Das schadet uns alles”, erklärte der 47-Jährige bei “Telekom Sport”. Dass diese Geschichten auch die Mannschaft berühren, verneinte Trainer Daniel Bierofka zwar zuletzt, aber gesprochen wird in der Kabine über die jüngsten Turbulenzen trotzdem. Keine schöne Situation. In all dem Trubel verteidigt Sportchef Günther Gorenzel Investor Hasan Ismaik, wohlwissend, dass die avisierten 1,5 Millionen Euro vor dem Freitag eingegangen sind: “Aus meiner Sicht gibt es eine klare Verlässlichkeit. Bislang wurde jede Zahlung geleistet. Da wird bewusst Unruhe erzeugt - das ist kontraproduktiv.”

Stellt sich die Frage: Wer nimmt aus dem Verein/oder der KGaA bewusst Negativschlagzeilen in Kauf, um dem TSV 1860 ganz bewusst Schaden zuzufügen? Will man Hasan Ismaik so aus dem Verein vertreiben? Es erinnert alles ein wenig an den Sommer 2017, als beispielsweise lanciert wurde, dass der Jordanier die KGaA-Konten leer geräumt hätte, obwohl dies nie der Wahrheit entsprochen hat. Das Schlimme: Nie hat sich ein Funktionär davon distanziert, ebenso nicht in Abu Dhabi entschuldigt für diese Verleumdungen.