VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Am Wochenende soll in der Dritten Liga der Ball ruhen. Zwar nur in der ersten Spielminute, doch die Vereine setzen ein Zeichen Richtung DFB - die Klubs der Regionalliga Bayern reagieren mit Kopfschütteln auf die Protestaktion. Christoph Heckl (FC Ingolstadt 04 II) und Markus Clemens (SV Schalding-Heining), die Sprecher der Regionalliga Bayern, sehen dies als falsches Signal: “Das ist eine isolierte Aktion, die einzig und alleine auf die Belange der Drittligisten aufmerksam machen soll. Das hebelt das Gemeinschaftsgefüge aus, isoliert die Regionalligisten und konterkariert den Solidaritätsgedanken. Der jetzt angekündigte Protest und das Verhalten tut der Gesamtsituation alles andere als gut.” Für die Löwen hat Geschäftsführer Michael Scharold die Stimme gegeben.

Heckl, der auch bayerischer Regionalligavertreter in der vom DFB eingesetzten Arbeitsgruppe zur Regionalliga-Reform ist, betont dabei ebenso wie Clemens, dass es bei allen relevanten Themen rund um die Regionalliga Bayern sowie deren Zukunft in punkto einer Reduzierung auf vier Ligen stets die bayerischen Drittligisten aus Würzburg, Unterhaching und des TSV 1860 mit eingebunden waren: “Mit uns hat kein bayerischer Drittligist Verbindung aufgenommen und uns auch jetzt nicht wenigstens von den Protestplänen in Kenntnis gesetzt. Die Vertreter der Regionalliga Bayern und der Bayerische Fußball-Verband haben die bayerischen Drittligisten in alle Prozesse fortwährend eingebunden. Bis heute ist uns weder aus Würzburg, noch aus Unterhaching oder von den Löwen auch nur im Ansatz ein Vorschlag bekannt, wie sie sich die Umsetzung der Reform vorstellen. Stattdessen vertreten sie jetzt einzig und alleine die Interessen der Drittligisten. Wir sollten nicht vergessen, dass alle drei aktuellen bayerischen Drittliga-Klubs bis vor kurzem noch ihre Heimat in der Regionalliga Bayern hatten. Diese Vereine müssten daher nur zu gut wissen, dass es einen Schulterschluss braucht, um Ziele gemeinsam zu erreichen. Für unser Dafürhalten ist dieser Alleingang in Form der Protestaktion - nicht nur aus bayerischer Sicht - kontraproduktiv. Trotzdem wird die Regionalliga Bayern weiterhin die bayerischen Drittliga-Vertreter einladen, die Prozesse mitzugestalten. Denn bei all unseren Überlegungen haben wir stets die Situation der Drittligisten miteinbezogen. Das wurde umgekehrt jetzt in Würzburg, Unterhaching und beim TSV 1860 verpasst.”