VON OLIVER GRISS UND ROBIN RUDEL (FOTO)

Dass Hasan Ismaik die von Geschäftsführer Michael Scharold kürzlich angeforderten 1,5 Millionen Euro aus dem gewährten Zwei-Millionen-Euro auf Genußscheine - wie besprochen - Ende der Woche überweisen will, war am Montag in der 1860-Geschäftsstelle kein Thema: Vielmehr beschäftigte der üble Auftritt in der ersten Hälfte beim 2:3 in Karlsruhe die Bosse - und selbstverständlich: Die Pyro-Party auf den Rängen, die das Vereinskonto des TSV 1860 wieder einmal gehörig belasten wird. “Der TSV 1860 distanziert sich mit aller Deutlichkeit von den Ereignissen in Karlsruhe. Das Missbrauchen von Choreografien und Fanutensilien zu pyrotechnischen Verfehlungen können und werden wir nicht hinnehmen”, versicherte Geschäftsführer Michael Scharold am Montagnachmittag.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

#tsv1860

Ein Beitrag geteilt von dieblaue24 (@dieblaue24) am

Der 1860-Boss werde in Zukunft alles unternehmen, dass die Pyro-Chaoten aus der Kurve fliegen. “Neben der vollen Unterstützung der Behörden bei der Verfolgung der Täter, werden wir daher auch unsere Konsquenzen in der Zusammenarbeit mit der Fanszene ziehen.” Die Verfehlungen von Karlsruhe (rund 50 Brennstäbe wurden gezündet) werden dem TSV 1860 zwischen 15.000 und 20.000 Euro kosten. “Wir müssen bei allen Maßnahmen jede 1000 Euro umdrehen, was beispielsweise Trainingslager oder Reisekosten anbelangt - und dann kommt sowas”, ärgert sich Sportchef Günther Gorenzel und schiebt nach: “Das schadet auch unserem Image, aber auch finanziell und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in Zukunft ein Vater mit seinem zehnjährigen Sohn in den Block reinstellt. Man muss weiterdenken: Wir wollen Fankultur entwickleln und Fankultur heißt auch, dass sich Kinder und Frauen im Fanblock wohlfühlen sollen. Ich glaube nicht, dass mit solchen Aktionen die nächste Fankultur heranwachsen kann.”

Gorenzel betont, dass er die Fans nicht alle über einen Kamm schert: “Es ist sensationell, dass mehr als 3000 Löwen-Fans nach Karlsruhe hochfahren, aber wie sich einige wenige Fans präsentieren, das widerspricht den gesetzlichen Grundlagen. Pyro hat im Fußball nichts zu suchen. Ich verurteile das aufs Schärfste.”