VON OLIVER GRISS UND BONGARTS (FOTO)

Freilich, der Abschied von Oliver Kreuzer im Sommer 2016 als Sportchef des TSV 1860 war nicht die feine englische Art. Obwohl gerade der Klassenerhalt (ohne Relegation) in der Zweiten Liga geschafft war, musste der ehemalige Bayern-Spieler gehen. Dabei hatte Kreuzer schon das Wort von Franco Foda (heute Nationaltrainer von Österreich). Die Löwen wollten aber einen anderen Weg gehen - ohne Kreuzer und ohne Foda.

Verein und Investor Hasan Ismaik hatten sich nach dieblaue24-Informationen darauf verständigt, den beliebten Ex-Löwen Horst Heldt zum neuen Sportchef zu befördern. Doch nachdem Heldt in einem Londoner Hotel an einem Abend schon zugesagt hatte, sollen am nächsten Morgen von Heldts Seite weitere finanzielle Forderungen gekommen sein - der Deal platzte. Und so entschieden sich die Löwen für den damaligen Bremer Sportchef Thomas Eichin. Im nachhinein ein großer Fehler.

Am Sonntag kommt es mit Oliver Kreuzer zum Wiedersehen: Mittlerweile ist der ehemalige Bundesliga-Profi wieder Sportchef beim Karlsruher SC - und nicht unglücklich. Beim KSC bewegt sich etwas. Die Mannschaft steht auf Platz drei der Dritten Liga. Außerdem ist der Stadion-Neubau beschlossen. Vor allem vom letzten Punkt sind die Löwen meilenwert entfernt.

Seit Bundesliga-Abstieg 2004: Welchen 1860-Sportchef haben Sie am meisten geschätzt?

Umfrage endete am 06.12.2018 09:00 Uhr
Günther Gorenzel macht`s am besten von allen
41% (996)
Stefan Reuter
17% (408)
Ian Ayre
11% (270)
Oliver Kreuzer
10% (231)
Florian Hinterberger
7% (159)
Miki Stevic
6% (148)
Roland Kneißl
3% (73)
Necat Aygün
3% (65)
Gerhard Poschner
2% (44)
Thomas Eichin
1% (26)

Teilnehmer: 2420

Kreuzer denkt gerne an seine kurze, aber emotionale Zeit bei 1860 zurück. “Ich habe mich richtig wohl gefühlt bei 1860, es hat richtig Spaß gemacht”, erklärte er gegenüber “BILD”: “Ich verbinde mit 1860 die gleiche Story wie mit dem KSC: beide gehören in meiner Wahrnehmung mindestens in die 2. Liga, sind große Traditionsvereine mit enormer Strahlkraft. Das hat man Ende der Saison 2015/16 beim entscheidenden Spiel gegen Paderborn gesehen. Da kamen 75 000 Zuschauer in die Arena!”

Kreuzer kennt das Chaos, schließlich arbeitete er nicht nur bei 1860, sondern auch in Hamburg - kann man diese beiden Klubs vergleichen? “Es sind beides spezielle Vereine, wobei Hamburg noch zwei Nummern größer ist”, sagt der KSC-Sportchef: “In beiden Vereinen gibt es ein Investoren-Modell, was im Handling nicht immer einfach ist. Aber in Hamburg konnte man eigene Entscheidungen treffen, was in München nicht möglich war. Alle personellen Entscheidungen mussten über Abu Dhabi laufen.“