VON DANIEL BIEROFKA

Dass Daniel Bierofka überhaupt beim TSV 1860 gelandet ist, daran hatte Werner Lorant einen großen Anteil: Im Jahr 2000 lotste der Kulttrainer den damaligen Jugend-Nationalspieler von den Bayern-Amateuren an die Grünwalder Straße. Bierofkas Stern ging mit seinem ersten Profi-Einsatz im August 2000 in der Champions League-Qualifikation in Leeds (1:2) auf. Relativ schnell wurde er Nationalspieler und wechselte dann für die bis heute bestehende Rekordablöse von 4,4 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen. Mittlerweile ist Bierofka der große Hoffnungsträger als Löwen-Trainer. Nicht wenige Löwen-Fans sehen in Bierofka den neuen Lorant.

Zu Lorants 70. Geburtstag schreibt Bierofka in dieblaue24 exklusiv dem Kulttrainer, der von 1992 bis 2001 die sportlichen Geschicke beim TSV 1860 leitete.

Lieber Werner Lorant!

Ich wünsche Ihnen alles Gute zum 70. Geburtstag, vor allem aber weiterhin Gesundheit.

Sie waren für mich der entscheidende Faktor in meiner Profikarriere. Ich kam vom FC Bayern - und obwohl ich einen Amateurvertrag hatte, durfte ich bei den Profis trainieren. Am Anfang hatte ich mir nicht wirklich große Chancen ausgerechnet. Doch in den Vorbereitungsspielen merkte ich, dass Sie Gefallen daran gefunden hatten, wie ich trainiert und Fußball gespielt habe.

Was Sie mir beigebracht haben, ist die innere und äußere Härte, um in diesem Geschäft bestehen zu können. Genau das konnten Sie vermitteln wie kaum ein Zweiter. Und nachdem die Trainingseinheiten nicht ganz einfach waren, ich mich aber quälen konnte, hat’s zwischen uns einfach gepasst. Sie waren ein großer Förderer von mir, ich habe Ihnen sehr viel zu verdanken.

Dass ich diesen Weg in meiner Karriere gehen durfte, hat sehr viel mit Ihnen zu tun, denn Sie haben mich als unerfahrenen Regionalligaspieler, auch wenn das damals Dritte Liga war, in der Champions League-Qualifikation in Leeds eingesetzt. Das hätten garantiert nicht viele Trainer gemacht. Ganz wenige Trainer hätten diesen Mut gehabt, einen unerfahrenen Spieler in eine Mannschaft zu integrieren, die im Vorjahr Vierter in der Bundesliga geworden ist. Daran sieht man, dass Sie immer eine klare, eigene Linie hatten. Sie haben nie nach links oder rechts geschaut, Sie haben Ihr Ding knallhart durchgezogen. Das ist auch der Grund, warum Sie bei Sechzig sehr erfolgreich waren.

Alles Gute, Werner Lorant! Genießen Sie Ihren ganz besonderen Tag!

Ihr Daniel Bierofka