VON PASCAL LAWITSCH UND BERND FEIL (FOTO)

„Der Hallesche FC bereitet sich auf einen Höhepunkt der Hinrunde 2018/19 vor. Das gilt sowohl für die Mannschaft als auch für die Fans. Das rot-weiße Lager fiebert dem Auswärtsspiel an der Grünwalder Straße entgegen.“, kündigte die Vereinshomepage des Hallerschen FC das Gastspiel in Giesing seinen Fans an. Worte, die nicht nur einen hohen Wahrheitsgehalt beinhalten, sondern jedem Löwenfan stolz machen. Und dabei stehen die rot-weißen in der Tabelle mit fünf Zählern Vorsprung auf die Sechzger in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen, während die Löwen im Mittelfeld der Tabelle nur vier Punkte zu den gefährlichen Tabellenregionen trennen. Daniel Bierofka weiß um die Gefährlichkeit der Tabellensituation: „Wenn du gewinnst, bist du oben dran. Wenn du verlierst, rutschst du unten rein. Das wird die nächste Zeit so gehen, bis sich die Spreu vom Weizen trennt“. In unserer Rubrik “Das blaue Update” erfahrt ihr wie gewohnt alles zum Spiel:

Der Gegner: Der größte Erfolg der Hallenser, die DDR-Meisterschaft und der dritte Platz in der Saison 70/71 und die damit verbundene Qualifikation für den Uefa-Pokal, liegt lange zurück. Nach der dWiedervereinigung verlief der sportliche Werdegang mit Ausnahme der Saison 91/92 ausschließlich im Amateurbereich, bis man vor fünf Jahren den Aufstieg in den Profibereich wieder erreichen konnte und sich stets im Tabellenmittelfeld etablierte. Unter dem neuen Trainer Torsten Ziegner läuft es dieses Jahr äußerst zufriedenstellend. Halle ist mit 23 Punkten in Lauerstellung zu den Aufstiegsrängen und das Saisonziel dürfte deutlich nach oben korrigiert worden sein. Der treffsicherste Spieler der Saison ist mit Mathias Fetsch ausgerechnet ein ehemaliger Löwe. Aber auch auf Topvorbereiter Bentley Bahn sollte die Abwehr um Kapitän Felix Weber eine besondere Vorsicht legen.

Der Löwen-Kader: „Acht Positionen sind fix!“, verkündete Daniel Bierofka im Vorfeld der Partie. Mehr wollte der Löwen-Coach nicht verraten, um „meinem Kollegen nicht zu viel verraten. Dadurch, dass wir öfters variieren, sind wir schwerer auszurechnen“. Einer der Kandidaten für einen Stammplatz ist Eric Weeger. Nach der Muskelverletzung von Stammkraft Herbert Paul, könnte der 21-jährige zu seinem Drittligadebüt kommen. Wahrscheinlicher ist aber, dass Bierofka wieder mit einer Dreierkette spielt, dadurch könnte Marius Willsch wieder in die Mannschaft rücken. Verzichten muss Bierofka weiterhin auf die Langzeitausfälle Jan Mauersberger, Markus Ziereis und Hendrik Bonmann.

Der direkte Vergleich: Lang lang ist’s her, seitdem sich beide Klubs das letzte Mal auf dem Rasen trafen. Alle vier bisherigen Begegnungen fanden in der 2.Bundesliga Süd Spielzeit 91/92 statt, davon zweimal auch in der Abstiegsrunde. Dreimal teilten sich die Mannschaften die Punkte, einmal konnten sich die Löwen durch ein 2:0 zu Hause im Grünwalder Stadion behaupten. In der Löwenelf von Cheftrainer Karsten Wettberg standen damals übrigens klanghafte Namen wie Thomas Miller, Reiner Maurer und Florian Hinterberger.

Das Zahlenduell: Nicht zu selten ist eine Gegenüberstellung des Gesamtwertes zweier Mannschaften nicht ganz fair. Auch im Vergleich zum ehemaligen DDR-Meister stehen die Löwen zwar mit 6,13 Millionen Euro zu 5,15 Millionen deutlich besser da, haben aber mit 31 gelisteten Spielern einen deutlich größeren Kader. Das Durchschnittsalter beim Hallerscher FC ist mit nur 23,8 Jahren bemerkenswert niedrig. Trotz der großen Erfolge in der ehemaligen DDR ist die Vereinsmitgliederzahl aber auf 1.582 geschrumpft und nicht zu vergleichen mit dem TSV 1860 (22.449 Mitglieder). Auch auf Facebook spiegelt sich das Interesse gleichermaßen wieder: Können die Löwen 196.684 Personen begeistern, drückten beim Klub aus Sachsen-Anhalt nur 37.807 Personen auf „Gefällt mir“. Und auch für die Buchmacher ist der Löwe zu Hause Favorit. Bei einem Sieg der Löwen bekäme man das 2,5-fache des Einsatzes wieder, bei einem Auswärtssieg steht die Quote sogar bei 2,9.

Das sagt der Gegner: „Beide Teams suchen ihr Heil in der Offensive. 1860 wird vor heimischem Publikum früh attackieren und Druck ausüben wollen. Die Angriffswucht der Löwen ist bekannt. Aber wir haben auch eine Idee und wollen vor allem auf uns schauen“, verriet Chefcoach Torsten Ziegner.

Das Zuschauer-Interesse: Für kurzentschlossene Löwenfans gibt es diesmal leider keine Resttickets mehr, das Grünwalder Stadion ist mit 15.000 Anhängern ausverkauft. Auch der Gast reist mit starken 1.300 Fans aus dem Osten nach Giesing.

Der Schiedsrichter: Der 28-jährige Justus Zorn wird das Spiel an der Grünwalder Straße leiten. Der Freiburger leitete innerhalb der letzten drei Jahre 32 Partien in der 3.Liga und gilt als großes Talent an der Pfeife. In dieser Saison kam er dreimal zum Einsatz, zuletzt als Preußen Münster in Unterhaching gastierte, wo sich der Referee die Kicker-Note 2,5 verdiente und mit nur zwei gelben Karten auskam. Den Löwen ist Zorn nur aus der A-Jugend bekannt, dort leitete er vor einigen Jahren drei Spiele des Löwennachwuchses. Der TSV 1860 blieb dabei übrigens ohne Niederlage.

Die TV-Übertragung: Das Wiedersehen mit Halles Toptorschützen Fetsch überträgt der Bayerische Rundfunk live aus dem Grünwalder Stadion. Wer ein Abo von Telekom Sport genießt, wird auch dort wie gewohnt mit Livebildern versorgt. Selbstverständlich erfahrt ihr aber auch alles Wichtige in unserem Liveticker aus dem Stadion ab 12.45 Uhr.

Die Wetter-Prognose: Auch wenn es noch nicht danach aussieht, verspricht der Wetterfrosch einen wolkenarmen Himmel und Sonnenschein bei 10° Celsius. Eine hervorragende Ausgangslage für ein tolles Spiel und hoffentlich drei Punkten.

So brüllt der Löwe: Hiller - Weber, Lorenz, Steinhart - Willsch, Moll, Lacazette, Wein, Karger - Mölders, Grimaldi.

So tippt db24: 1860 siegt mit 1:0!