VON OLIVER GRISS UND ALEXANDER SCHEUBER (GETTY IMAGES)

Dass in der Dritten Liga über einen längeren Zeitraum schwer zu überleben ist, ist hinlänglich bekannt. Nach der in der Relegation verpassten Rückkehr in die Zweite Liga muss beispielsweise der Karlsruher SC mit seinem 4,5 Millionen-Etat den Gürtel enger schnallen. Die neueste Maßnahme: Die Trennung des langjährigen Pressesprecher Jörg Bock. Nach 15 Jahren wurde ihm gekündigt.

Der ehemalige Erstligist sah sich gestern sogar gezwungen, aufgrund der Unruhe im Umfeld, dass der Verein die Saison finanziell möglicherweise nicht überleben werde, eine Presseerklärung zu verschicken. Darin gibt der Klub zu, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seit einigen Jahren nicht einfach sind. Dabei spiele vor allem der Abstieg in die Dritte Liga im Jahr 2017 eine übergeordnete Rolle. Durch den Verlust von Fernsehgeldern verlor der Verein nach eigenen Angaben etwas mehr als neun Millionen Euro. Diese Drittliga-Saison sei aber auf jeden Fall gesichert.

Entgegen anderer Medienberichte läge zudem der bilanzielle Verlust „lediglich bei rund 85.000 Euro“. Somit sei die laufende Saison dank Sponsoren und Unterstützern „durchfinanziert“ und „abgesichert“, dazu haben auch „Transfereinnahmen von rund 2,7 Millionen Euro“ beigetragen, so der Karlsruher Sport-Club. Die Ausgaben müssen nach eigenen Angaben dabei um 2,5 Millionen Euro reduziert werden, dies beinhalte Sach- als auch Personalkosten: „Beim Personal hat dies neben dem Lizenzspielerbereich auch den Verwaltungsbereich betroffen“, so heißt es in der Mitteilung. Schwer in der Kritik ist KSC-Präsident Ingo Wellenreuther.

Ein zentrales Thema ist in Karlsruhe auch der angedachte Stadion-Neubau: „Ganz entscheidend für die Zukunft des KSC ist der Bau des neuen Stadions im Wildpark. Ohne ein neues Stadion wird es dauerhaft keinen Profifußball in Karlsruhe geben. In dieser Frage ziehen der Verein und die Stadt Karlsruhe mit dem Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup an der Spitze an einem Strang.” Das alt-ehrwürdige Wildparkstadion ist nicht mehr zeitgemäß und rentabel.