VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Unmittelbar nach dem 2:0-Triumph über Energie Cottbus kam Präsident Robert Reisinger von der VIP-Loge in den Innenraum: Er schlenderte - wie einst Franz Beckenbauer nach dem WM-Titel 1990 in Rom - über den Rasen des Grünwalder Stadions. Welche Gedanken gingen ihm durch den Kopf? Dass die Kultstätte in Giesing eine finanzielle Sackgasse für den TSV 1860 ist?

Zumindest hat Münchens OB Dieter Reiter jetzt den Löwen-Traum für eine große Lösung beendet. “Wir haben die Kapazität auf 15.000 Plätze erhöht, aber die Fans hoffen, dass auch 30.000 bis 40.000 Plätze drin sind. Dazu muss ich klar sagen: Das wird auf Giesings Höhen nicht mehr funktionieren, weil es heute planerisch und rechtlich schlichtweg unmöglich ist - so sehr ich das auch selbst bedauere”, erklärte das Stadt-Oberhaupt gegenüber dem “Münchner Merkur”: “Ich sehe natürlich das aktuelle Dilemma des Klubs und der Fans: Die Begeisterung ist hoch, man könnte sicher oft mehr als 15.000 Tickets verkaufen.”

Reiters Vorschlag: “Meine Tür ist immer offen, und ich werde den Verein immer gerne unterstützen - vielleicht gehen auch noch ein paar Tausend Zuschauer mehr. Das wird ja aktuell geprüft. Aber sich nicht in einer Dimensioin von 30.000 oder mehr.” Das bedeute für den Verein, “dass er sich für die Zweite Liga, die ja das nächste Ziel ist, etwas einfallen lassen muss. Für ein neues Stadion müsste der Verein zu allererst eine geeignete Fläche finden. Und ich habe immer gesagt, dass wir den Verein unterstützen, wenn es um planerische Fragen geht.”