VON OLIVER GRISS UND RENATE FEIL (FOTO)

Wer Daniel Bierofka noch als Spieler kennt, weiß: Der Ex-Nationalspieler gab auf dem Platz immer Vollgas, für ihn war keine Hürde zu hoch. So wurde er zum teuersten 1860-Transfer aller Zeiten: 4,4 Millionen Euro spielte sein Wechsel seinerzeit nach Leverkusen ein. Auch als Trainer hat Bierofka ehrgeizige Ziele: Zwar ist der 39-Jährige laut Reglement noch ein “Lehrling” - derzeit drückt er in Hennef die Schulbank für die Uefa-Pro-Lizenz, doch die Dritte Liga sieht Bierofka selbst nur als Durchlaufstation für seine TSV 1860. Der Plan: Erst in der Spielklasse ankommen, dann in der darauffolgenden Saison angreifen mit Blickrichtung Zweite Liga.

Seine Löwe sieht Bierofka mittlerweile in der Dritten Liga akklimatisiert, erst recht nach dem furiosen 5:1-Heimtriumph über die Sportfreunde Lotte. Heute könnte seine runderneuerte Mannschaft theoretisch sogar vorübergehend auf einen Aufstiegsplatz springen, was Bierofka allerdings derzeit nur peripher interessiert: “Ich weiß immer erst nach zehn Spieltagen, wo wir wirklich stehen. Dann kann man mehr sagen. An einem guten Tag kannst du jeden Klub in der Liga schlagen, du kannst aber auch gegen viele Mannschaften verlieren. Wir wollen Konstanz in unsere Leistungen bringen. Ich will irgendwann den Prozess so weit voranbringen, dass wir eine Mannschaft werden, die schwer zu schlagen ist - auch in der Dritten Liga.”

In Osnabrück will Bierofka auf Sieg spielen: “Egal, wo wir hinfahren, wir wollen gewinnen. Ich sage nie meiner Mannschaft: Wir wollen einen Punkt. Dann würden wir eh verlieren…”