VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Daniel Bierofka (39) ist ein Phänomen. Er lebt für den Fußball. Für Sechzig, für seinen Herzensklub - deswegen kann er mit der Doppelbelastung zwischen seiner Mannschaft und dem Trainer-Lehrgang in Hennef gut umgehen. Bis März läuft das noch so, dann will er die Uefa-Pro-Lizenz in der Tasche haben, die ihn befähigt auch Bundesliga-Vereine zu trainieren.

Familienleben gibt’s derzeit kaum - ein Highlight ist da schon der exklusive Fahrservice von Ehefrau Nicole, die ihn am Samstagabend in Bodenmais abgeholt hat, damit Daniel Bierofka wenigstens etwas abschalten kann. Mittlerweile ist der Löwen-Trainer wieder im Westen. „Augen zu und durch - ich muss funktionieren. Mein Vorteil ist, dass ich mich in was reinbeißen kann”, antwortete Bierofka am vergangenen Wochenende schmunzelnd auf die Frage, ob ihm der Stress nicht zu viel werde. Dass die Vorbereitung nicht darunter leidet, hat er vor allem seinem Team um Sportchef Günther Gorenzel zu verdanken. Alle sind auf einer Wellenlänge.

Dass die Löwen sogar von einigen Trainerkollegen im Internet-Portal “liga3-online.de” als Aufstiegskandidat genannt werden, lässt Bierofka kalt. „Da halte ich nichts davon“, wehrt der Ex-Nationalspieler ab. Erstes Ziel sei klar der Klassenerhalt. “Und da wirst du 43, 44 Punkte brauchen. Mit 40 wird’s eng. Da müsste man auch fragen, wie viele uns als Abstiegskandidaten sehen. Davon halte ich nichts…”

Am Mittwochabend stößt Bierofka im Trainingslager in Kössen (Tirol) hinzu. “Jetzt kommen wir in die vierte Woche, dann geht es in den Feinschliff gegen zwei Top-Mannschaften (Ufa und Basaksehir Istanbul, d. Red.). Danach sind wir ganz gut vorbereitet, glaube ich.“