VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Der TSV 1860 hat für seinen Dauerkarten-Verkauf inzwischen eine Warteliste aufgelegt - weil die Nachfrage höher ist als das Angebot. 8500 Jahreskarten wurden in der Aufstiegssaison verkauft, das Interesse ist in diesem Jahr bedeutend größer. Doch die Löwen haben ein Problem: Das limitierte Grünwalder Stadion. Zwar wird die Kapazität in diesem Sommer von 12.500 auf 15.000 Plätze erhöht, doch das wird sich nur unwesentlich auswirken, weil die Gästeteams - im Gegensatz zu den Mannschaften im Vorjahr - ihr Kontingent wohl immer komplett abrufen werden. Und weil die Löwen selbst noch immer keinen Königsweg gefunden haben, ihre Popularität gewinnbringend zu vermarkten, wundert es nicht, dass die Dauerkarten-Preise ligaweit die höchsten sind.

Laut einer Übersicht von liga3-online.de (die Vollzahler-Tickets aller Klubs wurden gemessen) verkauft der Drittliga-Neuling die teuersten Dauerkarten der Liga. Im Schnitt werden bei den Löwen 340,50 Euro fällig. Vor allem die Tatsache, dass selbst der günstigste Sitzplatz 419 Euro kostet (der Liga-Schnitt liegt bei 295 Euro) trägt maßgeblich zum hohen Durchschnittspreis bei. Was man allerdings nicht vergessen darf: In den 1860-Dauerkartenpreisen ist am Spieltag auch die An- und Abreise mit dem MVV inbegriffen. Der Grund: Rund ums Grünwalder Stadion gibt es kaum Parkmöglichkeiten.

Auf dem zweiten Platz folgt der FSV Zwickau (328,50 Euro), der die teuerste Stehplatz-Dauerkarte (231 Euro) verkauft. Der Hintergrund: Die Westsachsen verzichten auf Werbung an der Fantribüne. “Das ist unser Beitrag zum Erhalt der klassischen Fußball- und Fankultur”, heißt es. Rang drei belegt Aufsteiger KFC Uerdingen (307,50 Euro), gefolgt von Fortuna Köln (300 Euro), Eintracht Braunschweig (295,25 Euro) und Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern (285 Euro). Die Pfälzer, die bereits über 11.000 Dauerkarten verkauft haben, bieten mit 575 Euro die teuerste Sitzplatz-Jahreskarte an.

Die SpVgg Unterhaching liegt bei einem Durchschnittspreis von 247,50 Euro auf Rang 14, die Vorstädter bieten ihre Stehplatzkarte (125 Euro) so günstig wie kein anderer Verein an.

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