VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Dass die Löwen mit dem Dachauer Quirin Moll (27) wieder einen Spieler aus der Region verpflichtet haben, ist kein Zufall. Daniel Bierofka legt sehr viel Wert auf Bodenständigkeit und Identifikation - und das spürte der Löwen-Trainer vom ersten Moment an bei Moll. Beim zentralen Mittelfeldspieler, der ablösefrei von Eintracht Braunschweig kommt, treffen diese Merkmale zu. “Jetzt, wo ich wieder zu hause bin, spüre ich, was mir gefehlt hat. Ich habe meine Heimat vermisst. Bevor ich irgendwo anders in der 2. Liga spiele, ist mir 1860 einfach lieber. Mir gefällt das Gesamtpakekt. Ich will hier etwas bewegen”, erklärt Moll. Er hätte auch zu Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern wechseln können, doch Giesing ist halt ein besonderer Hotspot auf der Drittliga-Landkarte.

Doch mit der Rückkehr nach München gehen die Probleme los: Die Wohnungen sind teuer, noch hat er mit seiner kleinen Familie (Ehefrau Susan und Töchterchen Emma) keine neue Bleibe gefunden. Solange wohnt er bei seinen Eltern in Dachau - im Kinderzimmer. “Ich wohne jetzt erstmal in meinem alten Kinderzimmer bei meinen Eltern. Es ist ganz schön eng. Wir sind schon auf Wohnungssuche, doch das ist in München nicht leicht.“ Und fügt scherzend hinzu: “Das sind andere als in Braunschweig oder Dresden…”

Moll wird bei den neuen Löwen gesetzt sein - neben Daniel Wein auf der Doppel-Sechs. Heute in Freising (15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) wird die neue Nummer 5 seine Premiere im 1860-Trikot feiern. Schon in den ersten Trainingseinheiten an der Grünwalder Straße konnte man eines beobachten: Moll ist extrem flink, ballsicher und impulsiv im positiven Sinne. Bierofka schwärmt: “Quirin ist bodenständig und passt auch sehr gut in unser Spiel. Er ist lauffreudig, sehr aggressiv, ein super Zweikämpfer. Da haben wir, glaube ich, einen Riesengriff gemacht.“ Mit Dynamo Dresden ist Moll vor einigen Jahren Drittliga-Meister geworden - mit Sechzig will er erstmal in der Spielklasse ankommen. „In der 3. Liga kommt es auf den Willen und die Leidenschaft an. Du musst physisch immer alles abrufen. Auch fußballerisch muss es passen“, erklärt Moll die Anforderungen. „Die 3. Liga ist eher Kampf. Dafür stehe ich mit meinem Spiel.”

Moll wurde - wie Bierofka - fußballerisch beim FC Bayern ausgebildet. Doch über den Rekordmeister will er nicht mehr sprechen, aber über sein Idol: “Bastian Schweinsteiger ist mein Vorbild. Darf man das als Löwe überhaupt sagen? Von ihm war auch mein erstes Trikot – aber nicht das vom FC Bayern, sondern von der Nationalmannschaft.”