VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Nein, die beiden Gesellschafter haben es nicht geschafft, vor den beiden Relegationsspielen gegen den 1. FC Saarbrücken (24. und 27. Mai) die nötige Ruhe und Sicherheit reinzubringen - umso wichtiger ist es, dass heute bei Aufsichtsratssitzung ab 18.30 Uhr in der MAN-Zentrale endlich Klarheit geschaffen wird: Kommt zusätzliches Geld von Investor Hasan Ismaik oder geht der TSV 1860 mit einem Mini-Etat (drei Millionen Euro im Aufstiegsfall, zwei Millionen Euro für die Regionalliga) in die nächste Spielzeit. Siegt endlich die Vernunft bei Münchens großer Liebe? Robert Reisinger, Karl-Christian Bay, Klaus Heigl, Yahya Ismaik, Saki Stimoniaris und Peter Cassalette sind die Köpfe, die heute die Zukunft des TSV 1860 in der Hand haben.

Was heute in Karlsfeld passiert, kann Trainer Daniel Bierofka zu seinem Leidwesen nicht mitentscheiden. Er wünscht sich seit Monaten nur eines: Gemeinsamkeit und gegenseitigen Respekt. “Ich kann es leider nicht beeinflussen. Ich habe jetzt aber auch keinen Kopf dafür. Ich arbeite Tag und Nacht für die Relegation”, erklärte der Ex-Nationalspieler gegenüber dieblaue24 und fügte hinzu: “Ich hoffe, dass es am Ende gute Nachrichten für mich gibt.” Damit er endlich die neue Saison planen kann.

Es geht um eine Etaterhöhung von rund zwei Millionen Euro, damit der Fortbestand der U21, die Vertragsverlängerung von Trainer Daniel Bierofka sowie weitere Verstärkungen gesichert sind. Ismaiks Sprecher Saki Stimoniaris vor einer Woche: “Wir stellen ein zusätzliches Budget zur Verfügung, damit einerseits die Verträge des Trainerteams verlängert werden können, andererseits aber auch die Mannschaft die notwendigen zusätzlichen Verstärkungen bekommt - unabhängig von der Spielklasse.”

Welche Forderungen die Investorenseite stellt, ist bislang nicht bekannt. Klar ist nur, dass Präsident Reisinger ein Darlehensangebot aus Abu Dhabi ablehnen wird - so wurde das zumindest in den letzten Monaten immer wieder kommuniziert. Interessant: Ein Darlehen des Hauptsponsors “Die Bayerische” in Höhe zwei Millionen mit einer Verzinsung von fünf Prozent plus ein Aufsichtsratsposten für Klaus Heigl (Vorstand der Versicherung) wurde akzeptiert. Dieses Darlehen wurde benötigt, um die Fortführungsprognose zu sichern. Was passiert, wenn die Investorenseite das Darlehen des Hauptsponsors vom Zinssatz nun unterbietet? Kommt dann die Vereinsseite in die Bredouille?

Gegen Mitternacht wird mit dem Ende des Treffens in der MAN-Zentrale gerechnet - man darf gespannt sein, ob es hinterher eine gemeinsame Erklärung der beiden Gesellschafter gibt oder jede Seite ihre eigene Version kommuniziert.