VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Vielleicht ist es Schicksal, dass es ausgerechnet Benjamin Kindsvater vorbehalten war, das Tor zur 99,9-Prozent-Meisterschaft des TSV 1860 zu erzielen. Erst drei Minuten war der 25-Jährige im Spiel und mit seinem ersten Ballkontakt gelang ihm die wichtige 1:0-Führung in Illertissen. “Ich bin reingekommen und wir mussten noch ein Tor machen. Bayern war zu diesem Zeitpunkt ja auch bereits 4:0 vorne. Ich habe dann gleich bei der ersten Aktion den Ball gut erobert und zum 1:0 abgeschlossen - mit dem ersten Ballkontakt. Besser kannst du nicht reinkommen”, schilderte der ehemalige Burghauser seine persönlichen Glücksmomente in Illertissen.

Dass er für seinen Oberkörper-freien Jubel Gelb kassierte und die Kollegen ihn vor Freude fast erdrückt hätten, war ihm egal, schließlich hat Kindsvater schwere Wochen hinter sich: Nachdem er im vergangenen Sommer eine überragende Vorbereitung spielte, verletzte er sich früh. Seitdem war der Zauber irgendwie vorbei, er verlor seinen Stammplatz auf der rechten Außenbahn an Verteidiger Nono Koussou. “Die letzten Wochen sind für mich nicht optimal gelaufen”, gab Kindsvater zu. Umso wichtiger war dieser dritte Saisontreffer für ihn, um zu zeigen: Freunde, ich bin noch da!

Trainer Daniel Bierofka hatte ihn vor der Einwechslung noch heiß gemacht. Bierofka: “Ich habe ihm gesagt: Geh’ rein, spiel einfach! Mach’ dir keine Gedanken auf irgendwas und hör’ auch nicht auf das, was ich sage.”