VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Eigentlich hatte Eduard Bauer aus dem oberbayerischen Kochel am See, Lebensmitglied seit 25 Jahren, nur gute Absichten - und schlug für die Verwaltungsratswahl am 22. Juli neben den beiden Alt-Löwen Bernd Patzke und Willi Bierofka auch einen ehemaligen Weltklassefußballer vor: Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann. Der 48-Jährige ist seit einigen Jahren Löwen-Mitglied. Doch zu dieser prominenten Nominierung der Arsenal-Legende wird es nach dieblaue24-Informationen nicht kommen.

Am Mittwoch bekam der 60-jährige Bauer eine aus seiner sicht ernüchternde Mail von Stephanie Dilba, Vorsitzende des Wahlausschusses, zugesandt. “Sehr geehrter Herr Bauer”, schrieb sie: “Der Wahlausschuss hat in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen, Ihre Wahlvorschläge abzulehnen.” Nein, das ist kein verspäteter Aprilscherz.

Dilbas Begründung: “Gemäß §15.6.1 der Vereinssatzung hat der Wahlausschuss in der Ausgabe 1/2018 der Vereinszeitung DIE SECHZGER bekannt gegeben, dass Wahlvorschläge für die Wahl des Verwaltungsrats auf der Mitgliederversammlung 2018 bis zum 31. März 2018 beim Wahlausschuss eingereicht werden können. Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir von Ihnen keinen Wahlvorschlag erhalten. Ihre Email mit Ihren Wahlvorschlägen vom 31. März 2018 wurde nicht an eine Adresse des Wahlausschusses gerichtet, sondern an eine Emailadresse, die von der TSV München von 1860 GmbH & Co KgAA für allgemeine Anfragen eingerichtet wurde. Sie wurde uns erst am 4. April 2018 - und somit nach Ablauf der Frist - zugestellt. Ihre Wahlvorschläge werden daher aufgrund einer Nichteinhaltung der Frist abgelehnt.” Bauer hatte seinen Wahlvorschlag an info@tsv1860.de geschickt und nicht an den Wahlausschuss direkt.

Der ehemalige Nationaltorwart, der inzwischen als Assistenztrainer von Arsene Wenger bei Arsenal London arbeitet, wird wegen eines Formfehlers abgelehnt - Bauer gegenüber dieblaue24 frustriert: “Ich hätte Lehmann gerne im Verwaltungrat gesehen, weil er ein Profi und kein Amateur ist. Seine Fußballkompetenz hätte uns geholfen.”