VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Schon im Dezember hatte Daniel Bierofka alle vier Namen auf seiner Einkaufsliste - gestern hat der TSV 1860 nun Vollzug bei Alessandro Abruscia (27, Stuttgarter Kickers), Kristian Böhnlein (27, SpVgg Bayreuth), Herbert Paul (24, Schweinfurt) und Marius Willsch (27, Schweinfurt) gemeldet. Eine Leistung, denn alle ablösefreien Transfers gingen mehr oder weniger geräuschlos und früh wie nie über die Bühne. Wenn man Bierofkas bisherige Quote bei Neuzugängen sieht, dürfen sich die Löwenfans auf die Zukunft freuen…

Sollte der TSV 1860 Ende Mai mit dem Aufstieg die Regionalliga verlassen, will man neben diesem Quartett (alle unterschrieben Verträge bis 2020) weitere Kicker verpflichten - mit Zweit- und Drittliga-Niveau. “Wir haben mit diesen vier Spielern absolute Leistungsträger der Regionalliga geholt. Wir trauen ihnen zu, mit uns den nächsten Schritt zu gehen”, sagt Sportchef Günther Gorenzel, “wichtig ist aber, wenn wir hochgehen und das ist unser Ziel, dass wir den Kader mit erfahrenen Spieler verstärken. Sandro und Marius haben schon hineingeschnuppert und um die 20 bzw. 40 Spiele, aber wir brauchen Spieler mit langjähriger Drittligaerfahrung. Das bereiten wir gerade sportlich vor. Wir sind im intensiven Austausch mit Spielern und Spielerberatern. Wir schauen uns zunächst auf dem deutschen Markt um.”

Doch wie will man diese Spieler mit diesem Profil finanzieren? Gorenzel: “Dass das Geld kostet, ist mir klar - aber dafür bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich bin für den Sport zuständig, ich spreche mich mit Daniel ab. Aber klar ist auch, dass wir im Aufstiegsfall Erfahrung benötigen.” Und Erfahrung kostet Geld. Wie geht Geschäftsführer Michael Scharold mit dem Auftrag seiner sportlichen Abteilung um?

Der Etat für die Dritte Liga beträgt beim TSV 1860 drei Millionen Euro - zum Vergleich: der Karlsruher SC hat in dieser Saison ein Budget von rund 5 Millionen Euro zur Verfügung. Noch ist die Elf um Sportchef Oliver Kreuzer in Reichweite zu den Aufstiegsplätzen.