VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Natürlich ist es absoluter Nonsens, dass dem TSV 1860 für sein Pyro-Vergehen beim 3:0-Sieg gegen Seligenporten - wie die AZ berichtet - möglicherweise ein Punktabzug droht. Richtig ist, dass die Löwen nach dem Vorfall bei der 2:3-Pleite im Herbst in Augsburg ein Wiederholungstäter sind, dennoch wird das BFV-Sportgericht die “Tat” der Löwen-Fans richtig einstufen. An der Grünwalder Straße rechnet man mit einer kleinen vierstelligen Geldstrafe, dennoch hat Geschäftsführer Michael Scharold kein Verständnis für das Abbrennen für Pyrotechnik. “Das ist eine unerfreuliche Sache”, erklärte der Neo-Geschäftsführer Michael Scharold gegenüber dieblaue24: “Wir distanzieren uns ausdrücklich von dieser Aktion und werden diese intern aufarbeiten.” Heute im Heimspiel gegen Unterföhring (19 Uhr, dieblaue24-Liveticker) steht die Westkurve wieder im Fokus.

Doch sind die Löwen-Fans auch einsichtig? Geht’s nach dem Fanzine “Brunnenmiller”, dann muss man schon hinterfragen, ob den Machern des Heftchens bewusst ist, dass jedes Vergehen empfindliche Auswirkungen für 1860 haben könnte.

In der vorletzten Ausgabe zum Buchbach-Heimspiel schrieb der “Brunnenmiller”, das von der aktiven Fanszene des TSV 1860 betrieben wird, beispielsweise: “Keinerlei Verständnis hatten wir für die Berichterstattung und den darauffolgenden Rundumschlag des Präsidiums nebst Trainer nach dem Abbrennen von ein bisschen Pyrotechnik während des Spiels in Augsburg. Eine in den Medien völlig übertrieben dargestellte Aktion, die der Rede nicht wert war, sorgte einerseits dafür, dass das Präsidium öffentlich behauptet hat, die Ultras hätten gegen ihren eigenen Verhaltenskodex verstoßen. Andererseits setzten sich die üblichen Mechanismen in Gang und da wettern Polizei, Innenminister, Boulevardpresse und die ganzen Internettrolle wieder gegen die Ultras und aktiven Fans. Unisono werden diese Ultras dann natürlich gesamthaft auf dieselbe Stufe gestellt wie islamistische Terroristen, Neonazis und Hells Angels.”