VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Es war wahrlich ein besonderer Moment, als Jan Mauersberger am Dienstagaabend in der 95. Minute (!) den Ball aus kurzer Distanz zum 2:1-Sieg gegen den TSV Buchbach über die Linie wuchtete. “Definitiv fällt jedem Spieler ein Stein vom Herzen, wenn du in der 95. Minute ein wichtiges Heimspiel noch gewinnen kannst. Es zeigt, dass wir ein geiles Team haben uns uns zusammen freuen können. Der Jubel war sehr ekstatisch, es war ein tolles Gefühl zu sehen, wie wir alle dorthin stürmen. Das war ein tolles Erlebnis.”

Die Löwen und die späten Tore - irgendwie auch eine Qualität, die vor allem eines zeigt: Die Bierofka-Elf ist bis zum letzten Pfiff hochmotiviert. Und wenn man den bisherigen Saisonverlauf Revue passieren lässt, scheint dies langsam zu einer Spezialität des Regionalliga-Tabellenführers zu werden:

2:0 gegen Rosenheim (29. Juli): Erst in der 88. Minute geht der TSV 1860 mit 1:0 in Führung - durch ein Eigentor von Rosenheims Heiß. Den Schlusspunkt setzt Timo Gebhart in der Nachspielzeit.

5:3 gegen Nürnberg II (1. August): Das Geisterspiel im Grünwalder Stadion wird ebenfalls durch ein Eigentor entschieden: Heußer trifft in der 87. Minute ins eigene Netz zum 4:3 für 1860. Nico Karger erhöht in der 89. Minute auf 5:3.

1:0 gegen Fürth II (15. September): Den Siegtreffer in einem ruppigen Spiel erzielt Daniel Wein in der 79. Minute und sichert damit drei wichtige Punkte.

Und nun Mauersbergers Bauernspitz-Tor gegen Buchbach. Für den Abwehrstrategen sind die späten Siegtore kein Zufall, sondern der Lohn für die harte Arbeit: “Es spricht für unsere Qualität, dass wir solche Spiele noch hinten raus für uns entscheiden können. Wir haben uns das aber auch in den sieben Wochen Vorbereitung erarbeitet. Wir sind läuferisch und körperlich stärker als die Gegner.”

Die Löwen-Fans hätten aber gewiss nichts dagegen, wenn sie gegen Seligenporten (Freitag) nicht bis in die Schlussphase warten müssen, bis der nächste Heimsieg feststeht…