VON OLIVER GRISS UND RENATE FEIL (MIS-FOTO)

Auf diesen Augenblick hatte Simon Seferings (22) lange gewartet: 14 (!) Monate nach seinem letzten Einsatz für den TSV 1860, damals beim 0:0 der U21 in Unterhaching, gab der gebürtige Aachener am Samstagabend beim 1:0-Testsieg gegen Chemie Leipzig sein 35-minütiges Debüt für den Regionalliga-Spitzenreiter aus Giesing.

Zweimal hatte sich Seferings (studiert Sportmanagement in Düsseldorf) den Meniskus gerissen - doch nun will er die Leidenszeit endgültig hinter sich lassen. “Die Zeit war extrem schwer. Ich habe jetzt keine Angst mehr, die Verletzung ist raus aus dem Kopf”, erklärte der Mittelfeld-Rambo zufrieden nach seinem ersten Einsatz für die “Erste” des TSV. Er gab hinterher aber zu: “Ich war schon ein bisschen nervös vor dieser Kulisse zu spielen. Vor diesen Fans zu spielen, da braucht man keine Motivation mehr. Ich habe das richtig genossen.” 5450 Fans kamen zu diesem Testspiel ins Grünwalder Stadion. Für ein Testspiel eines Regionalligisten eine famose Kulisse.

Trainer Daniel Bierofka hat den ehemaligen Stürmer, der mittlerweile zum “Achter” umfunktioniert wurde, sogar in der Rückrunde für die Stammelf auf dem Zettel: „Er ist ein Hybridspieler, gut im Eins-gegen-Eins, mit viel Übersicht und einem guten Abschluss. Wenn wir ihn fit kriegen, dann ist er ein Kandidat für die Startelf.”

Auch von Seferings selbst kommt eine Kampfansage an die Kollegen: “Mein Ziel für die Rückrunde ist vom ersten Spieltag an alle Partien zu spielen - als Stammspieler. Wenn ich 100 Prozent fit bin, habe ich auch die Möglichkeit, dass ich das schaffen kann.” Genau solche Typen braucht Sechzig im Aufstiegskampf.