VON OLIVER GRISS

Schon vor Weihnachten sammelte Hasan Ismaik Pluspunkte, als er die Kosten für die Wüsten-Reha von Timo Gebhart mit Physiotherapeut Nick Wurian in Dubai übernahm - was als klares Zeichen der Annäherung zu werten war. Doch die Führungsetage des TSV 1860 ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken, setzte bei der Beiratssitzung am Montagnachmittag mit Hilfe von 50+1 Michael Scharold als Geschäftsführer durch. Konfrontation statt Annäherung - heißt’s momentan in Giesing.

Am Dienstagabend reagierte Ismaik dann über seinen Facebook-Kanal und erhob Vorwürfe gegenüber den Löwen. “Mit Bedauern muss ich feststellen, dass der TSV 1860 zu keiner Zeit bereit ist, außerhalb der 50+1-Regel zu agieren, sondern nur seinen eigenen Willen - wie jetzt bei der Besetzung des Geschäftsführerpostens - durchzusetzen. Ich hätte mich auch durchaus damit anfreunden können, über eine gemeinsame Kompromisslösung zum Wohle des TSV 1860 nachzudenken. Dies war aber offenbar nicht gewünscht”, schrieb der 40-Jährige. Und: “Ich bin mir ziemlich sicher, es hätte andere Kandidaten als Michael Scharold gegeben, die mit beiden Gesellschaftern zusammen gearbeitet hätten. Ich stelle in Frage, warum unser Kandidat mit nachgewiesener sportlicher Vergangenheit im Managementbereich ohne Chance war. Für die finanzielle Stabilität ist für die nächsten 18 Monate gesorgt.”

Warum lehnt Ismaik den Fauser-Nachfolger vehehment ab? “Für uns gibt es gute Gründe, warum wir Michael Scharold abgelehnt haben”, behauptet Ismaik: “Meine neue Vertrauensperson in München wird dazu demnächst Stellung beziehen.” Möglicherweise kann Scharold bei einem Pressegespräch am Mittwoch schon mehr zu den Ismaik-Vorwürfen sagen.